Amerang – Mit Fernwärme und PV-Park will die Gemeinde Amerang klimafreundlich in die Zukunft gehen und setzt dabei auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Bei einer Informationsveranstaltung der Gemeinde Amerang und der Energiegenossenschaft EGIS eG informierten sich nun etwa 100 Interessierte über ihre Mitmachmöglichkeiten bei den beiden zentralen Energieprojekten.
Klimaschutz gemeinsam gestalten
Bürgermeister Konrad Linner (GLA) betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung beider Vorhaben für Amerang und die regionale Energiezukunft. Die Gemeinde wolle mit dem Aufbau eines Fernwärmenetzes und der Errichtung eines Solarparks ein starkes Zeichen für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bürgerbeteiligung setzen. Ein Vorhaben, das von den Bürgern überwiegend positiv bewertet werde, sagte Linner. Das bisherige Interesse an der Fernwärmeversorgung sei groß.
Das geplante Netz soll im Endausbau rund 200 Hausanschlüsse im Neubaugebiet Kammer und im Dorfzentrum von Amerang versorgen. Eine Machbarkeitsstudie hat die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens bereits bestätigt. Demnach soll die Wärmeversorgung über eine Kombination aus Wärmepumpe und Hackschnitzelheizung erfolgen. Der Förderantrag sei gestellt, derzeit würden die Bauvorbereitungen laufen. „Der Baubeginn ist für 2026 geplant“, sagte Linner.
Bürgersolarpark
als Rückgrat
Parallel dazu wurde ein Bürgersolarpark entwickelt, um der Gemeinde auch langfristig Steuerungsmöglichkeiten in der Energieversorgung zu sichern. Insgesamt seien 64 Hektar potenzielle Flächen gemeldet worden. Nach einer Flächenanalyse sei die Standortwahl auf ein Gebiet bei Asham gefallen, informierte der Bürgermeister. Dort soll auf 28 Hektar eine Freiflächenanlage mit einer Leistung von 32 Megawattpeak entstehen. Mit rund 50000 Solarmodulen wird ein jährlicher Stromertrag von etwa 35,84 Millionen Kilowattstunden erwartet – der spezifische Jahresertrag beträgt rund 1120 Kilowattstunden pro installiertem Kilowattpeak, hieß es.
Bis zum geplanten Baubeginn Anfang 2026 sind noch zahlreiche Schritte zu erledigen, darunter Blend- und Bodengutachten sowie naturschutzrechtliche Prüfungen. Im Herbst soll nach der zweiten Auslegungsphase des Bebauungsplans der Satzungsbeschluss gefasst werden.
Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, den Bürgern Beteiligungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die EGIS eG stellte die Optionen zur finanziellen Beteiligung sowohl an der Genossenschaft als auch am PV-Projekt vor. Ziel sei es, eine möglichst breite lokale Teilhabe zu ermöglichen – und damit auch die Identifikation mit den Projekten zu stärken. Die Gemeinde und die EGIS eG betonten, dass Transparenz, Beteiligung und Gemeinschaft auch in der Umsetzung zentrale Leitlinien bleiben würden.
Weitere
Veranstaltung geplant
An den Wortmeldungen wurde deutlich, dass es Interesse vonseiten der Bürger sowohl am Genossenschaftsmodell als auch an einer Beteiligung am PV-Park gibt. Die genaueren Modalitäten werden den Interessierten zu gegebener Zeit in einer weiteren Informationsveranstaltung dargestellt, kündigten die Referenten an.