Traunstein – „Jetzt beginnt ein neues Kapitel.“ Mit diesen Worten begrüßte Andreas Danzer (Freie Wähler) vergangene Woche die Kreisräte im Landratsamt Traunstein. Bei der Vereidigung im Zuge der Kreistagssitzung stand ihm sein Parteikollege Franz-Xaver Obermayer als Alterspräsident zur Seite.
„Es ist mir eine große Ehre und zugleich Verpflichtung“, erklärte Danzer weiter. „Meine Verantwortung gilt nicht nur denen, die mir ihre Stimme gegeben haben, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises.“ Er dankte insbesondere seinem Vorgänger Sepp Konhäuser (SPD), der als stellvertretender Landrat die Amtsgeschäfte übergangsweise übernommen hatte, sowie Altlandrat Siegfried Walch für dessen Weitblick und das solide Fundament, auf dem der Landkreis heute stehe.
Teamarbeit und gemeinsamer Verantwortung in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung – das war der Kern der weiteren Rede des neuen Landrats. Seine kommenden Hauptaufgaben sieht Danzer demnach darin, als Landrat weiter in Bildung zu investieren und die Kliniken zu stärken genauso wie die verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Er möchte eine solide Haushaltsführung sowie den Ausbau von Digitalisierung und öffentlichem Nahverkehr weiter vorantreiben. Auch der Schutz der Natur und die Unterstützung von Unternehmen und Landwirtschaft stünden auf seiner Agenda.
Ein Tagesordnungspunkt der ersten Kreistagssitzung unter Danzer war dann unter anderem die Energiepolitik des Landkreises. So wurde die Auflösung der Energieagentur Südostbayern GmbH beschlossen. Die Beratungsstelle, deren Büro in der Maximilianstraße Traunstein verortet war, sei nicht mehr in dem Ausmaß notwendig, hieß es. Es gäbe mittlerweile viele alternative Angebote in diesem Bereich.
Nicht gut fand der Kreisrat Simon Geierstanger (CSU) die Entscheidung. Die kostenlose Erstberatung zentral in Traunsteins Innenstadt würde fehlen.
Landrat Danzer beruhigte: Das Angebot würde genauso weiterbestehen. Geplant ist, die Aufgabe künftig in die Chiemgau GmbH zu integrieren. Das Büro müsse aber zur Einsparung von Kosten aufgegeben werden. Mit vier Gegenstimmen wurde der Antrag bewilligt.
In seiner Rolle als neuer Landrat moderierte Andreas Danzer souverän durch die Themen. Er durfte aber auch gleich eine erfreuliche Aufgabe übernehmen und Trostbergs Bürgermeister Karl Schleid die kommunale Verdienstmedaille in Bronze überreichen. Im Kreistag rückte Marquartsteins Bürgermeister Andreas Scheck auf der Liste nun als Kreisrat auf Danzer nach. Katrin Langenwalter