Wasserburg/Griesstätt – „Tapas mit Herzflattern“ heißt Band eins einer neuen Buchreihe der Griesstätter Autorin Monika Nebl („Krimi-Minnie“). Ihre Heldin ist Sabrina, eine verlassene Ehefrau, die im Urlaub Abstand von allem für einen Neuanfang sucht. Der Wind auf Fuerteventura bläst ihre Selbstzweifel weg, gelegen käme auch ein heißer Urlaubsflirt. Oder die große Liebe? Teil zwei der neuen Reihe ist schon in Arbeit: „Liebeschaos mit Tsatsiki“ spielt auf dem Peloponnes. Im Interview erklärt die Griesstätterin, warum sie sich nach der erfolgreichen „Krimi-Minnie“-Serie, bei der bald das neunte Buch erscheint, nun auch für das Genre Travel-Romance entschieden hat.
Sie reisen selber gerne mit dem Wohnmobil. Ist mit der neuen „Travel-Romance-Reihe“ für Sie als Autorin jetzt Schluss mit dem unbeschwerten Reisen, weil jedesmal ein neues Buch in den Fokus rückt?
Der Druck steigt tatsächlich, weil ich ja jetzt in Vollzeit rund um meine Bücher unterwegs bin. Jede Reise wird verarbeitet, ich stricke schon unterwegs an Ideen und Plots. Vermutlich beobachte ich als Autorin mein Umfeld, besonders die Menschen und ihr Verhalten, sowieso genauer, denke schon beim Fotografieren darüber nach, was ich gut für Beschreibungen, für Werbung oder meinen Reiseblog zum Buch brauchen könnte. Außerdem ist das Notebook immer dabei, weil ich es ohne Schreiben nicht länger als drei Tage aushalte. Eine Sucht der ganz anderen Art, aber die macht mir Spaß.
Warum verliebt es sich so leicht im Urlaub, wie Ihre Heldin Sabrina feststellt?
Weil die Arbeit und die Sorgen von daheim (hoffentlich) meist weit weg sind. Das Flair des Urlaubsortes, eine besondere Natur und anregende Bekanntschaften machen uns emotional empfänglicher. Und wenn dann noch jemand auftaucht, der einem gefällt, dann knistert es ganz sicher schneller als zu Hause im Trott, in dem man vielleicht nicht einmal Zeit zur Partnersuche hat. Nicht umsonst lernen sich heute viele über Dating-Plattformen kennen.
Warum verbinden Sie im Titel das Reisen mit Verliebtheit und eine Speise wie Tapas? Weil Liebe durch den Magen geht?
Das stimmt sicher auch, aber es geht auch wieder um Emotionen. Ich persönlich liebe es, neue Länder auch durch ihr Essen kennenzulernen, aber ich bin ja von Grund auf sehr neugierig. Beim Titel ist mir wichtig, dass die Menschen den Ort schnell zuordnen können. Man hat den Geschmack auf der Zunge und den Duft in der Nase, wird ins Umfeld versetzt. Ich sehe es an den Rückmeldungen in den Leserunden, die ich zu den Büchern mache: Ein Buch wird gern gekauft, wenn man sich an beliebte Speisen und schöne Urlaube und vielleicht eine romantische Begegnung erinnert oder auf ein Traumziel aufmerksam wird. Trotzdem hat „Tapas mit Herzflattern“ ja auch eine gewichtige Aussage, die in den Rezensionen auch gelobt wird: Eine zurückgewiesene Frau muss Kraft für einen Neubeginn sammeln, sich selbst wieder wertschätzen lernen.
Haben Sie sich auch schon mal verliebt im Urlaub?
Ja, tatsächlich hat es mich auch erwischt. Als Jugendliche war ich wochenlang mit meinen Eltern mit einem Segelboot auf dem Mittelmeer unterwegs, das kann schon mal fad werden, auch wenn ich viele (Liebes-)Romane dabeihatte. Und wenn man dann im Hafen mal einen Gleichaltrigen traf, flatterte es schon mal, gefolgt von Herzschmerz, weil wir ja meist am nächsten Tag wieder ablegten. Auch in meinen Mann habe ich mich im „Urlaub“ verliebt, auf der Abiturfahrt nach Südfrankreich hat es gefunkt.
Warum schreiben Sie für Ihre neue Reihe mit Urlaubsromanzen nicht mit Ihrem eigenen Namen, sondern mit dem Pseudonym Isabelle Maris?
Weil Monika Nebl etwas ganz anderes schreibt, Krimileser mögen nicht immer auch Liebesromane. Außerdem klingt Isabelle Maris deutlich mehr nach Urlaub, oder?
Und wie sieht für Sie die ideale Urlaubslektüre aus?
Kommt vielleicht auf den Urlaub an. Habe ich viel Programm mit Besichtigungen oder Sport und wenig Zeit, bei der die Lesezeit auch manchmal tagelang unterbrochen ist, würde ich eher auf kürzere Geschichten setzen. Liege ich zwei Wochen am Strand, geht auch der dicke Schmöker, wobei der natürlich hintransportiert werden muss und die Badetasche beschwert, falls es kein E-Book ist. „Tapas mit Herzflattern“ passt meiner Ansicht nach immer: Es ist nicht zu gewichtig, und man kommt nach einer Pause wieder gut in die Geschichte, die aber auch nicht zu kurz ist. Natürlich kann man dabei auch schon vom nächsten Urlaub träumen. Interview: Heike Duczek