Rott – Wie man diametral verschiedene Ansichten zu einem Kompromiss zusammenführt, ließ sich bei einem Antrag der Gemeinschaftspraxis Kutschker auf Erteilung von Parkausweisen auf dem Kaiserhof studieren. Dritter Bürgermeister Christoph Sewald und weitere Gemeinderatsmitglieder waren anfangs strikt dagegen, hier ein „Fass aufzumachen“, das man in der Folge nicht mehr kontrollieren könnte. Denn bald würden auch andere Geschäftsinhaber solche Genehmigungen nachfragen. Zudem sei es wohl zumutbar, eine gewisse Wegstrecke zu Fuß zurücklegen zu müssen.
Andererseits: Warum sollte man Anliegern das Dauerparken verbieten, jedoch den Angestellten der Gemeinde Rott genau das erlauben? Schließlich, so Altbürgermeister Marinus Schaber, seien „wir alle“ die Gemeinde und sollten nicht eine Berufsgruppe bevorzugen. Freilich, so die Gegenrede, sei die Rotter Verwaltung ja auch Arbeitgeber und könne auf seinem eigenen Grund durchaus Parkplätze für seine Angestellten ausweisen. Johann Kirschbaum plädierte dafür, dass Dauerparker und abgemeldete Fahrzeuge vom Kaiserhof entfernt gehören, damit wieder Platz geschaffen werde.
Nach weiterem Hin und Her setzte sich dann aber doch die Überzeugung durch, dass im Fall der Gemeinschaftspraxis ja auch Ärzte tätig seien, die auf die Schnelle zu Noteinsätzen gerufen werden könnten und, wenn es auf Minuten, gar Sekunden ankomme, ihre Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe erreichbar sein müssten.
Also schlug Christoph Sewald als Kompromiss vor, zwei Parkausweise ausschließlich für Ärzte auszustellen, was denn auch einstimmig gebilligt wurde.tom