SPD-Landtagsfraktion auf „Klassenfahrt“ in Wasserburg

von Redaktion

Delegation mit Markus Rinderspacher macht im Rathaus Bürgermeister Michael Kölbl ihre Aufwartung

Wasserburg – Gegen kurz vor 12 Uhr rollt er an, der Bus mit den SPD-Politikern aus dem bayerischen Landtag. Ganz in Schwarz, nur der Schriftzug mit der „Großen Bayern-Tour“ ist in Rot und Weiß gehalten. Mit an Bord ist Markus Rinderspacher, von 2009 bis 2018 Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag und derzeit einer der Stellvertreter von Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Er erklärt, warum er bei der Tour durch Bayern unbedingt auch in Wasserburg Halt machen wollte.

„Wir möchten einem sehr verdienten Bürgermeister die Aufwartung machen“, verrät Rinderspacher. Denn Michael Kölbl habe die Innstadt geprägt wie kein Zweiter. „Man findet nicht viele Stadträte und Verantwortungsträger in den Kommunen, die am Ende 42 Jahre lang gedient haben“, betont Rinderspacher. Kölbls Amtszeit sei für Wasserburg so wichtig gewesen, dass man die Stadt unbedingt habe besuchen wollen.

In der Kellerstraße trifft sich der Landtagsabgeordnete in Begleitung von Nicole Bäumler, Sprecherin für Bildung und Kultus, zuerst mit örtlichen SPD-Mitgliedern. „Der Termin in Wasserburg ist der letzte vor unserer großen Pressekonferenz in München“, erzählt Rinderspacher. Vier Tage lang waren insgesamt 17 Abgeordnete der SPD im Landtag mit einem Bus unterwegs, machten unter anderem Station in Schweinfurt und Straubing. „Wir haben unsere Klausur quasi erstmals auf Rädern abgehalten“, sagt Rinderspacher.

In Wasserburg macht sich die Delegation erst einmal auf den Weg zum Rathaus. Zweiter Bürgermeister Werner Gartner führt die Gruppe auf dem Weg über die Innbrücke an.

Auf ihrer Tour durch Bayern schliefen die Politiker in Hotels, wie Markus Rinderspacher erzählt. „Das hat tatsächlich Klassenfahrt-Charakter“, sagt er und schmunzelt. Mit dieser Reise habe die SPD das getan, was Bürger von ihr erwarten würden. „Gesammelt als Fraktion haben wir vor Ort allen zugehört“, so Rinderspacher. Dabei gehe es auch darum, „Hausaufgaben“ von den Kommunalpolitikern mitzunehmen, die man dann im Landtag bearbeite.

Im Sitzungssaal im Rathaus werden er und Parteikollegin Nicole Bäumler von Bürgermeister Michael Kölbl empfangen. Er erzählt von Wasserburg, dem Stadtrat und von der finanziellen Lage. Auch einer der bisher bekannten zwei Kandidaten für seine Nachfolge, Bastian Wernthaler, sitzt mit im Saal. „Er ist mein Wunschkandidat“, sagt Noch-Bürgermeister Kölbl. In der Kommunalpolitik gebe es mittlerweile ein echtes Dilemma. Denn einen geeigneten Nachfolger zu finden, werde immer schwerer.

Das weiß auch Rinderspacher, der sich deshalb bei Kölbl für das langjährige Engagement bedankt. „Man merkt, mit wie viel Herzblut du dabei bist“, betont Rinderspacher. Er bezeichnete den Bürgermeister sogar als „sozialdemokratische Legende“. Er sei schließlich seit 24 Jahren als Bürgermeister tätig. „Das gibt es nicht in vielen bayerischen Kommunen“, betont Rinderspacher.

Sich bei Kölbl persönlich zu bedanken, sei ihm deshalb wichtig gewesen. „Außerdem ist die Stadt Wasserburg eine Schönheit, eine echte Perle“, betont er. Und bevor er sich zum nächsten und letzten Termin der Bayern-Tour aufmacht, zieht er sprichwörtlich seinen Hut vor Kölbls „Lebenswerk“.

Magdalena Aberle

Artikel 3 von 11