„Das ist Kunst auf dem Teller“

von Redaktion

Interview Instagram-Star Noah Hansen (21) kocht am heutigen Samstag in Edling

Edling – Auf Instagram nennt er sich selbst die „schwarze Perle aus Bayern“, mittlerweile folgen ihm dort fast 160000 Menschen: Noah Hansen alias „_quinoah.k“ ist wohl in ganz Deutschland bekannt. Der gebürtige Kenianer wohnt mit seiner Familie in Edling und arbeitet am Samerberg als Koch. Doch für seine Heimat setzt er sich auch von hier aus ein. Heute, Samstag, kocht der 21-Jährige in Edling für den Verein „Hand in Hand für Kenia“ auf. Warum ihm das so wichtig ist und was ihm beim Kochen so viel Spaß macht, verrät er vorab im Interview mit der Wasserburger Zeitung und wasserburg24.de.

Wie kam es dazu, dass Sie mit Instagram angefangen haben?

Mein Chef hat mich damals gefilmt. Das Video ging durch die Decke und so ist das nach und nach weitergegangen. Mittlerweile ist es eine Mischung aus: Man muss dranbleiben, aber es ist auch nicht der Hauptjob. Wenn ich Zeit und Lust habe, poste ich etwas. Sonst nicht.

Sie arbeiten hauptberuflich als Koch. Wie kamen Sie zu diesem Beruf?

Meine ganze Familie und ich essen gerne. Wenn es ums Essen geht, lassen wir uns nicht lumpen. Auch Oma und Opa haben schon gut gekocht, genau wie meine Eltern. Als ich in der sechsten oder siebten Klasse war, habe ich angefangen, Rezepte mit dem Thermomix umzusetzen. Ich habe auch einige Praktika in der Küche gemacht. Dann war schnell klar: Ich möchte Koch werden.

Was gefällt Ihnen am meisten am Kochen?

Die Abwechslung. Es wird nie langweilig. Es ist ein sehr kreativer Job, bei dem man immer wieder Neues erlebt. Die Motivation und die Ideen werden niemals ausgehen, weil man alles ausprobieren kann.

Kochen Sie daheim auch mal auf?

Ab und zu auf jeden Fall. Meistens, wenn ich ein Video für Instagram brauche (lacht). Ich würde aber sagen, dass wir uns in der Familie abwechseln.

Gibt es ein Gericht, das Sie besonders gerne kochen?

Ein einzelnes Gericht, das ich gerne koche, eher nicht. Aber ich mag es sehr, wenn man als Team auf etwas hinarbeitet. Menüs zu kochen, macht mir am meisten Spaß. Das ist dann wirklich Kunst auf dem Teller.

Sie kommen aus Kenia. Wie sind Sie hier in Bayern gelandet?

Als ich acht Monate alt war, wurde ich von meinen Eltern adoptiert. Gemeinsam mit meiner Schwester, die damals zwei Jahre alt war, habe ich in einem Kinderheim gelebt. Und dann ging es mit meinen neuen Eltern nach Deutschland, nach Bayern.

Am heutigen Samstag kochen Sie in Edling zugunsten des Vereins „Hand in Hand für Kenia“. Was wird auf der Speisekarte stehen?

Es gibt Linsencurry, kenianisch angehaucht. Außerdem eine kenianische bunte Reispfanne, vegetarisch oder mit Rinderhack. Auf die Idee bin ich durch meine Mutter gekommen, die das Gericht früher schon oft gekocht hat. Das Linsencurry mache ich zusammen mit einem Kollegen, der aus Eritrea kommt. Außerdem kenianische Chapati, eine Art Fladenbrot. Für Kinder bereiten wir eine Reispfanne vor, nur ohne Gemüse.

Worauf können sich die Besucher noch freuen?

Der Abend wird einzigartig werden: Los geht es mit afrikanischen Klängen vom Edlinger Kinderchor und dem Trommler-Duo Franz und Holle, dann gibt es Essen – es ist schon etwas Besonderes, diese Mischung aus afrikanischem Essen und afrikanischer Musik. Und danach After-Party. Also für alle ist etwas geboten. Ich glaube, es gibt wenige solcher Veranstaltungen.

Magdalena Aberle

„Hand in Hand für Kenia“

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