Wasserburg – Das Kirchenjahr endet gleichsam mit dem Fest der heiligen Katharina am 25. November, wobei diese Heilige zusammen mit Barbara und Margarethe die allbekannten „drei heiligen Madln“ bildet, die in zahlreichen Landkirchen dargestellt sind. Das zerbrochene Rad, das beim ersten Versuch ihres Martyriums zerbrach, worauf sie enthauptet wurde, Märtyrerpalme und Siegeskrone sind ihre gewöhnlichen Attribute.
Aber es gibt auch weniger bekannte Darstellungen wie etwa die sogenannte mystische Vermählung Katharinas mit dem Jesuskind. Diese Szene findet sich auf einem Altarblatt in der Filialkirche Ebrach, wobei dieses erst im 19. Jahrhundert aus der Aegidiuskirche von Wasserburg dorthin versetzt wurde. Der hiesige Maler Gregor Sulzböck hatte 1688/92 den Auftrag für drei neue Altarbilder der Burgkirche erhalten. Die Szene zeigt, wie die in höfische Gewänder gekleidete Katharina vor Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß kniet. Das Kind neigt sich ihr zu und überreicht ihr als Zeichen der Reinheit eine Lilie, während ein Engel gleichsam als Verlobungszeichen einen Blütenkranz über ihr Haupt hält. Diese „mystische Verlobung“ soll die enge Beziehung Katharinas zu Christus/zum christlichen Glauben zum Ausdruck bringen. Natürlich fehlen auch die Hinweise auf das Martyrium nicht, denn ein Putto hält die Krone, das Rad und das Schwert bereit.
Auf ähnlichen Darstellungen steckt der Jesusknabe der heiligen Katharina den Ring an den Finger und in Höslwang hält eine Figur der Heiligen den Ring triumphierend in die Höhe. Egal, ob Vermählungs- oder Hinrichtungsszene wie am Hochaltarbild in Pfaffing, Katharina von Alexandrien (gestorben um 305) ist eine der bekanntesten Volksheiligen, an deren Gedenktag für gewöhnlich die weltlichen Vergnügungen eingestellt wurden.fst