Letzte Ehre für Unternehmer Toni Meggle

von Redaktion

Shuttle-Busse und lange Schlangen – Ministerpräsident Dr. Markus Söder nimmt als Hauptredner an der Trauerfeier teil

Wasserburg – „Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den schönsten Stunden meines Lebens mit Euch zusammen war“, stand auf der Rückseite der Sterbebilder, die bei der Trauerfeier für den verstorbenen Wasserburger Unternehmer Toni Meggle an die geladenen Gäste verteilt wurden. Die Vorderseite zeigte den Ehrenbürger der Stadt in der Blüte seines Lebens: im dunkelblauen Businessanzug, mit auffällig lilafarbener Krawatte, die er oft trug, und mit gelbem Einstecktuch, lässig am Empfang im Foyer des Meggle-Gebäudes am Firmensitz in Reitmehring lehnend, in die Kamera lächelnd. So soll der im Alter von 94 Jahren verstorbene Unternehmer den Menschen, die ihn auf seinem Weg beruflich und privat begleitet haben, in Erinnerung bleiben.

Bis ins hohe Alter war Toni Meggle so aufgetreten: Mit 91 hatte er beim Festakt aus Anlass des 135-jährigen Jubiläums des von ihm international bekannt gemachten Unternehmens noch kerzengerade stehend eine emotionale, freie Rede gehalten; bejubelt von 900 Gästen. Nur einmal hatte er bei einem wichtigen Meggle-Termin gefehlt: bei der Verleihung des von ihm ins Leben gerufenen Meggle-Gründerpreises im Oktober, kurz vor seinem Tod.

Unaufgeregt verlief am gestrigen Montagnachmittag die Ankunft der vielen Gäste zur Trauerfeier im historischen großen Rathaussaal der Stadt, der etwa 400 Menschen Platz bietet: Vor der Tür an der Anmeldung, an der sich immer mal wieder eine lange Schlange bildete, warteten die Trauergäste geduldig auf den Einlass. Die Atmosphäre: geprägt von gedämpften Stimmen. Ein halbes Dutzend sichtbarer Polizeikräfte im Umfeld des Marienplatzes, darunter auch Wasserburgs Inspektionschef Markus Steinmaßl, und Einsatzkräfte der Wasserburger Feuerwehr, die den Verkehr regelten, sowie zwischen dem Badria-Parkplatz und der Altstadt hin- und herpendelnde Shuttle-Busse deuteten darauf hin, dass im Rathaus einer sehr bekannten Persönlichkeit gedacht wird. Die Öffentlichkeit war von der Teilnahme ausgeschlossen, Pressevertreter waren nicht zugelassen, selbst die Redaktion Wasserburg nicht. Die auf dem Marienplatz bereits aufgestellten Hütten des Christkindlmarktes sorgten unbeabsichtigt dafür, dass so mancher Prominenter unerkannt im Rathaus verschwinden konnte.

Ministerpräsident Markus Söder fuhr ein paar Minuten nach 15 Uhr mit seiner Limousine vor, stieg aus, begrüßte das Empfangskomitee von Meggle und verschwand mit ernster Miene im Rathaus. Drinnen hatten nicht nur zahlreiche Wirtschaftsbosse, sondern auch Vertreter von Vereinen, die der Verstorbene unterstützt hatte, Platz genommen, wie aus Kreisen geladener Gäste zu vernehmen war. Auch viele Sportler, Jäger und Gebirgsschützen sollen teilgenommen haben. Der Wasserburger Stadtrat und Bürgermeister Michael Kölbl als Hausherr waren anwesend. Geladen hatte Witwe Marina Meggle (81), die den Vorsitz der Toni-Meggle-Stiftung übernommen hat.

Auf der Bühne stand ein großes Porträtfoto von Toni Meggle, eingebettet in ein Meer roter Rosen, wie Gäste berichteten. Eine gute Stunde soll die Trauerfeier gedauert haben.

Hauptredner war laut Berichten Ministerpräsident Söder, der den Verstorbenen schon bei Bekanntgabe des Todes auf Anfrage der Redaktion als „starke Persönlichkeit mit großem Herzen“ gewürdigt hatte.

Heike Duczek

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