Verheerende Waldbrände

Feuer-Inferno in Portugal tötet 35 Menschen

von Redaktion

von Peter Zschunke

Lissabon/Madrid – Portugal wird vier Monate nach den besonders verheerenden Waldbränden erneut von einer Feuersbrunst heimgesucht. Mindestens 35 Menschen kamen bei Bränden nach monatelanger Trockenheit in mehreren nord- und mittelportugiesischen Bezirken ums Leben, wie die Zivilschutzbehörde am Montag mitteilte. Auch ein Säugling, nur einen Monat alt, verlor in den Flammen sein Leben. 56 Menschen wurden verletzt, 16 von ihnen schwer. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen. Im Juni hatten mindestens 63 Menschen in den Flammen ihr Leben verloren. Auch in der nordwestspanischen Region Galicien kamen vier Menschen bei Waldbränden ums Leben.

Besonders betroffen sind diesmal die Bezirke Coimbra und Castelo Branco in der Mitte Portugals sowie weiter nördlich der Bezirk Viseu. Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde nannte am Abend noch 50 Brandherde, davon 31 besonders heftig wütende Feuer. Die Behörden riefen die Bevölkerung am Montag dazu auf, selbst gegen die Flammen vorzugehen, da nicht überall auf die Feuerwehrleute gewartet werden könne.

Die Flammenwände drangen am Montag in Fischerdörfer an der Atlantikküste ein. In der Kleinstadt Mira im Bezirk Cuimbra wurden zahlreiche Häuser ein Raub der Flammen, wie die Zeitung „O Público“ in einem Live-Ticker berichtete. Auch in der Umgebung seien Dörfer von den Flammen überrannt worden, sagte der Präsident des Stadtrats von Mira, Raúl Almeida, der Nachrichtenagentur Lusa. Bei den Toten handelt es sich um Bewohner im Katastrophengebiet. Warmer Südwind fachte die Brände an. Die Einsatzkräfte hoffen auf ein Atlantiktief, das für die kommenden Tage Regenfälle bringen soll.

Auch bei Wald- und Buschbränden in der nordwestspanischen Provinz Galicien wurden mindestens vier Menschen in den Tod gerissen. Trotz der ungelösten Krise um Katalonien fuhr der spanische Regierungschef Mariano Rajoy am Montag nach Galicien, um sich ein Bild zu machen. Anschließend sagte er, es werde alles getan, um die Urheber der Brände festzunehmen. „Was wir hier erleben, ist kein Zufall“, sagte Rajoy. „Das wurde bewusst verursacht.“

Etwa 20 bedrohte Ortschaften wurden evakuiert. Auch ein Studentenwohnheim der Universität Vigo und eine Fabrik des Automobilherstellers PSA Peugeot Citröen wurden geräumt. Insgesamt wurden in der Region bis zu 200 Brandherde registriert, 60 Feuer brachen am Sonntagnachmittag aus.

Artikel 3 von 8