Sutherland Springs – Augenzeugen berichten von mindestens 20 Schüssen in rascher Reihenfolge. Andere schildern, wie der Täter mehrere Male seine Waffe nachgeladen haben soll. Während des Sonntagsgottesdienstes richtete er damit gegen 11.30 Uhr Ortszeit in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs im US-Bundesstaat Texas ein Blutbad an. Mehrere Menschen starben, viele wurden verletzt. Es gebe 27 Tote, sagte Albert Gamez Jr. von der Verwaltung des Bezirks Wilson mit Berufung auf Ersthelfer. Er sei zutiefst erschüttert. Die Zahl der Verletzten lag demnach bei mindestens 20. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Auch der Täter soll tot sein. Dem Nachrichtensender CNN zufolge lieferte sich der Mann nach seinem Angriff eine Autoverfolgungsjagd mit der Polizei. Er sei gestellt worden und ums Leben gekommen, sagte der örtliche Sheriff. Angaben zu den näheren Umständen machte er nicht. Ersthelfer waren an der Baptistenkirche und versorgten die Opfer. Im Einsatz waren Krankenwagen sowie Hubschrauber. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. Die Situation am Tatort blieb den Abend über bis nach Redaktionsschluss unübersichtlich.
Wie es in ersten Berichten am Abend hieß, kommen durchschnittlich 50 Menschen zu der sonntäglichen Andacht in die Kirche. Die First Baptist Church sei das Zentrum der kleinen Gemeinde Sutherland Springs, die gut 50 Kilometer östlich von San Antonio liegt. Der Ort hat etwa 400 Einwohner.
US-Präsident Donald Trump wurde während seines Aufenthalts in Japan über die Bluttat informiert. Er meldete sich aus Tokio über den Internet-Nachrichtendienst Twitter zu Wort. „Möge Gott an der Seite der Menschen in Sutherland Springs sein“, schrieb der US-Präsident. „Ich verfolge die Lage von Japan aus.“
Die Zeugin Carrie Matula sagte dem Sender MSNBC, Sutherland Springs sei so klein, dass es dort nicht einmal eine Feuerwehr gebe. Jeder kenne jeden, man stehe sich sehr nahe. Was am Sonntag geschehen sei, treffe damit alle Einwohner sehr hart. Das Fernsehen zeigte zahlreiche Krankenwagen vor der Kirche. Verletzte sollen mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht worden sein.
Erst vor gut einem Monat hatte ein Mann weltweit Entsetzen ausgelöst, als er in Las Vegas aus einem Hotelfenster auf Besucher eines Musikfestivals schoss und 58 Menschen tötete – mehr als 500 weitere wurden verletzt. Der Täter nahm sich danach das Leben. Es war der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar.
Zu Schüssen in einer Kirche kam es in den USA auch schon einmal: Im Jahr 2015 schoss ein 21-Jähriger in Charleston (South Carolina) um sich. Der Mann tötete aus rassistischen Motiven neun schwarze Gläubige. Er wurde inzwischen zum Tode verurteilt. mm