Sonne, Mond und Sterne im Dezember – Strom der Geminiden

von Redaktion

Berlin – Der Abendhimmel ist im Dezember leer gefegt von hellen Planeten. Zumindest aber bietet der Fixsternhimmel eine Reihe heller Sterne. Gegen 22 Uhr ist zur Monatsmitte das Wintersechseck bereits vollständig aufgegangen. Es setzt sich aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen zusammen. Hinzu kommen noch zwei weitere helle Sterne: Beteigeuze im Orion und Kastor in den Zwillingen.

Kapella, eine gelbe Doppelsonne in 42 Lichtjahren Entfernung, bildet die Spitze des Wintersechsecks. Sie steht im Winter abends steil über unseren Köpfen. Ebenfalls hoch im Südosten strahlt der orange-rote Aldebaran, Hauptstern im Stier. Er steht vor einer ganzen Gruppe von Sternen, den Hyaden. Sie werden auch als Regengestirn bezeichnet. Als zweiter Sternhaufen im Stier sind die Plejaden zu nennen. Im Fernglas sieht man dutzende funkelnde Lichtpünktchen in den Plejaden – ein beeindruckendes Himmelsobjekt.

Im Südosten flackert in bläulich-weißem Licht Sirius. Er ist der weitaus hellste Stern am Nachthimmel. Fast senkrecht über unseren Köpfen sieht man eine Sternenfigur, die aussieht wie der Buchstabe W. Die mittlere Spitze des W deutet ungefähr auf den Polarstern, der die Nordrichtung weist, aber nicht übermäßig hell ist. Der Mythologie nach stellt das Himmels-W die Königin Kassiopeia dar.

Tief im Nordosten stößt man auf den Großen Wagen. Er sieht aus wie ein einbeiniger Riese. So nannten ihn auch nordamerikanische Indianerstämme: Hunrakan. Am Westhimmel steht noch das Herbstviereck, das Pegasusquadrat. Mars ist am Morgenhimmel zu sehen. Auch Jupiter kann am Morgenhimmel gesehen werden. Beide Planeten sind über dem Südosthorizont zu erspähen. Vom 5. bis 15. Dezember machen sich die Sternschnuppen der Geminiden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entströmen und schießen in alle Richtungen. Ihre größte Aktivität entfalten sie in der Nacht vom 12. auf 13. Dezember. Stündlich bis zu 120 Meteore, darunter auch recht helle Objekte, sind dann zu erwarten. Vom 15. bis 24. Dezember flammen die Ursiden auf. Sie sind die ganze Nacht über beobachtbar. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Kleiner Bär. Ihr Maximum erreichen die Ursiden in der Nacht vom 20. auf 21., wobei lediglich mit zehn Meteoren pro Stunde zu rechnen ist.

Am 1. Adventssonntag, dem 3. Dezember, wird um 16.47 Uhr die Vollmondphase erreicht. Da der Erdtrabant am Morgen darauf mit 357 490 Kilometer in Erdnähe kommt, zeigt sich die größte Vollmondscheibe des ganzen Jahres. Der Unterschied zwischen scheinbar kleinstem und größtem Vollmonddurchmesser ist allerdings gering und fällt nur aufmerksamen Beobachtern auf. Hans-Ulrich Keller

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