Staatsanwaltschaft

Mordmotiv: „Langeweile“

von Redaktion

Krankenpfleger Niels H. wegen 97 weiterer Tötungen angeklagt

Oldenburg – Im Fall der beispiellosen Mordserie des Ex-Krankenpflegers Niels H. aus Niedersachsen hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen weiterer 97 Morde erhoben. Demnach sind die letzten toxikologischen Tests an potenziellen Opfern abgeschlossen. H. handelte mutmaßlich aus „Langeweile“.

Laut der Staatsanwaltschaft ließ sich bei drei zunächst als Verdachtsfälle geführten Toten nicht nachweisen, dass H. ihren Tod herbeiführte. Der frühere Krankenpfleger ist bereits wegen sechs weiterer Taten rechtskräftig verurteilt, sodass jetzt von 103 mutmaßlichen Taten auszugehen ist.

H. verbüßt bereits eine lebenslange Haftstrafe. Er arbeitete von 1999 bis 2005 als Krankenpfleger auf Intensivstationen in Kliniken in Oldenburg und Delmenhorst in Niedersachsen. 2000 begann er laut der Polizei damit, Intensivpatienten Medikamente zu verabreichen, um lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Probleme auszulösen. Dann belebte er sie wieder. Viele starben. „Dies tat er, um seine Fähigkeiten der Reanimation gegenüber Kollegen präsentieren zu können und um seine Langeweile zu bekämpfen“, teilten die Ankläger zum mutmaßlichen Motiv mit.  afp

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