Hanoi – Der aus Berlin entführte vietnamesische Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh ist in der Heimat verurteilt worden. Der Ex-Chef des Staatskonzerns PetroVietnam Construction (PVC) erhielt wegen Misswirtschaft eine 14-jährige Haft- und wegen Unterschlagung eine lebenslange Gefängnisstrafe, wie die staatliche Website „VNExpress“ berichtete. Die internationale Presse war vor Gericht ausgeschlossen. Am Mittwoch muss Thanh in einem weiteren Verfahren vor Gericht erscheinen. In dem Fall droht ihm wegen Unterschlagung von Staatsgeldern erneut die Todesstrafe. Thanh war 2016 nach Deutschland geflohen. Im Juli wurde er nach Angaben der deutschen Behörden vom vietnamesischen Geheimdienst verschleppt. Der Entführungsfall löste eine diplomatische Krise zwischen Berlin und Hanoi aus.