Tokio/Jakarta – Es sind Szenen wie aus einem Godzilla-Film: Ahnungslos steigen die Besucher eines Skigebiets in Japan in die Seilbahn, als mit einem Mal der Berg explodiert. Der Vulkan speit Asche, schleudert Felsbrocken durch die Luft. Plötzlich wird die Gondel mit voller Wucht getroffen, Fensterscheiben gehen zu Bruch. Die Insassen kommen zum Glück mit Schnittwunden davon. Der Steinhagel trifft auch eine Gruppe von Soldaten, die gerade für eine Übung auf Skiern unterwegs sind. Einer kommt ums Leben, seine Kameraden erleiden zum Teil schwere Verletzungen.
Zeitgleich spuckt auf den Philippinen ein anderer Vulkan hunderte Meter weit kochende Lava in die Luft. In Indonesien beginnt die Erde plötzlich gewaltig zu beben. Ein paar Stunden später erschüttert ein Erdbeben der Stärke 7,9 den Meeresboden vor der Küste Alaskas. Der US-Wetterdienst gibt eine Tsunami-Warnung für den amerikanischen Bundesstaat, die Westküste Kanadas und Hawaii heraus, die dann später aber wieder aufgehoben wird.
Wer im oder rund um den Pazifik lebt, lebt vielerorts wie auf dem Pulverfass. Hier kann die Erde mit Urgewalt explodieren. Der sogenannte Pazifische Feuerring, die geologisch aktivste Zone der Erde, zieht sich knapp 40 000 Kilometer um den größten Ozean der Erde – wie ein Hufeisen. Hier befinden sich etwa die Hälfte aller aktiven Vulkane der Welt.
Zwar verläuft der Ausbruch des 2160 Meter hohen Vulkans Kusatsu-Shirane in Tokios Nachbarprovinz Gumma relativ glimpflich, ruft aber Erinnerungen an einen Vulkanausbruch 2014 mit 63 Toten wach. Bei dem Beben in der indonesischen Hauptstadt Jakarta wackeln mittags gegen 13.30 Uhr die Hochhäuser für eine knappe Minute, viele Menschen rennen in Panik auf die Straßen. So wie auf den Philippinen, wo der Mayon kräftig Lava spuckt, bis zu 700 Meter in die Höhe. Auch dort sind mehr als 40 000 Menschen auf der Flucht.