Calais – Bei Auseinandersetzungen zwischen Migranten im nordfranzösischen Calais sind vier Menschen durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. Frankreichs Innenminister Gérard Collomb kündigte auf Twitter an, nach den „schlimmen Vorfällen“ noch am Donnerstagabend in die Hafenstadt am Ärmelkanal zu reisen, wo im Oktober 2016 ein inoffizielles Flüchtlingscamp geräumt wurde, um sich über die Lage zu informieren.
Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft und andere Behörden berichtete, wurden bei mehreren Zusammenstößen zwischen afrikanischen Migranten und Afghanen insgesamt 17 Menschen verletzt.
Die erste Auseinandersetzung habe sich nahe eines Krankenhauses ereignet. Daran seien etwa 100 Migranten beteiligt gewesen, hieß es unter Berufung auf die Präfektur. Dabei fielen auch die Schüsse. Später wollten laut Staatsanwaltschaft an einem anderen Ort etwa 100 Afrikaner auf rund 20 Afghanen losgehen – die Polizei ging dazwischen. Warum es zu der Gewalt kam, blieb zunächst unklar.