Parkland – Nach dem Schulmassaker in Florida mit 17 Toten hat eine Überlebende in einer Wutrede den Umgang von US-Präsident Donald Trump mit Waffengewalt verurteilt. „Schämen Sie sich“, rief Emma Gonzalez bei einer Anti-Waffen-Demo in Fort Lauderdale. Die Schülerin kritisierte die Nähe Trumps zur US-Waffenlobby NRA und forderte strengere Gesetze. Der Präsident äußerte sich erstmals nach dem Blutbad zum US-Waffenrecht und erhob Vorwürfe gegen die Demokraten.
Die Schülerin der von dem Massaker betroffenen Marjory Stoneman Douglas High School kritisierte Trump dafür, im Präsidentschaftswahlkampf 2016 Geld von der National Rifle Association (NRA) angenommen zu haben. „An alle Politiker, die Spenden bekommen haben: Schämen Sie sich.“ Und weiter schrie die 18-Jährige: „Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der NRA bekommen hat. Ich weiß es: 30 Millionen Dollar.“
Der US-Präsident lehnt schärfere Waffengesetze ab. Nach dem Massaker kündigte Trump einen besseren Schutz von Schulen an, zur weiten Verbreitung von Schusswaffen und zum Waffenrecht äußerte er sich aber nicht.
Via Twitter warf Trump den Demokraten vor, sie hätten es zu Beginn der Amtszeit seines Vorgängers Barack Obama versäumt, schärfere Gesetze zu erlassen. Sie hätten damals ihre Mehrheit im Kongress nicht genutzt. „Sie wollten es nicht und jetzt reden sie nur“, schrieb Trump. Nachdem sich die Mehrheitsverhältnisse geändert hatten, waren Obamas Initiativen am Widerstand der Republikaner gescheitert.
Die US-Behörden gerieten derweil in die Kritik, weil sie das Blutbad hätten verhindern können: Das FBI räumte ein, dass einem Warnhinweis zu dem späteren Täter nicht nachgegangen wurde. Im Januar hatte ein Anrufer das FBI gewarnt, dass der 19-Jährige ein Schulmassaker plane. afp