Münster – Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Opfern und den Angehörigen nach der Amokfahrt von Münster die „Solidarität und Anteilnahme“ der Bundesregierung überbracht. „Dieses feige und brutale Verbrechen hat uns alle sehr betroffen gemacht“, sagte er gestern in Münster. Er hoffe inständig und bete dafür, dass die Verletzten wieder gesund werden. Seehofer lobte die Polizei und die Rettungskräfte, die „absolut professionell gearbeitet“ hätten.
Den Medien dankte er dafür, dass sie in ihrer Berichterstattung nicht über den Täter und seine möglichen Motive spekuliert hätten. Sie hätten sich alle „sehr verantwortlich verhalten“. Der Vorfall zeige erneut, dass es leider keine absolute Sicherheit gebe. Es gebe im Moment starke Hinweise, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt habe und kein Bezug zur Terrorszene bestehe, sagte Seehofer. Es werde aber weiter in alle Richtungen ermittelt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte erklärt: „Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die einen geliebten Menschen verloren haben und in tiefer Sorge sind.“
Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sein Mitgefühl mit den Opfern der Todesfahrt im Stadtzentrum ausgedrückt. Der Samstag sei „ein schrecklicher, ein trauriger Tag für die Menschen in Münster“ gewesen, aber auch für ganz Nordrhein-Westfalen und Deutschland, sagte Laschet gestern in der Nähe des Tatorts. „Ich habe als Erstes gedacht: Ein schrecklicher Anschlag an einem Ort, an dem ich selbst schon gesessen habe. Und in dem Moment erinnert man sich genau daran und denkt, es hätte jeden treffen können.“ Er lobte die Besonnenheit und Solidarität der Bevölkerung und kritisierte diejenigen Nutzer sozialer Netzwerke, die dort kurz nach der Tat „das Hetzen“ begonnen hätten.
Einen Monat vor dem Katholikentag in Münster zeigen sich die Veranstalter optimistisch zur Sicherheit des Treffens. Es gebe ein „sehr ausgefeiltes Sicherheitskonzept“, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, betonte aber zugleich: „Gegen Amokläufe ist man nie vollkommen geschützt.“