Cambridge – Chirurgische Eingriffe bei Brustkrebs können die Wahrscheinlichkeit für frühe Metastasen erhöhen. Das haben Mediziner in Versuchen mit Mäusen bestätigt. Als Ursache sehen sie Prozesse bei der Wundheilung an. Sie forschen an Gegenmitteln, zumal es bis heute keine Therapie gegen das Phänomen gebe.
Vor allem zwölf bis 18 Monate nach einer Brustkrebs-OP tauchen bei einigen Patientinnen frühe Metastasen auf. Einige Experten sind der Ansicht, dass die Metastasen zum natürlichen Verlauf der Krankheit gehören, andere vermuten einen Zusammenhang mit dem chirurgischen Eingriff. Unwahrscheinlich sei indes, dass sich beim Herausschneiden des „Primärtumors“ Krebszellen lösen, in andere Bereiche wandern und dort Metastasen bilden.
Andere Studien zeigen: Der chirurgische Eingriff könne eine entzündliche Reaktion hervorrufen, die die Balance zugunsten von Tumorwachstum kippt – wird neues Gewebe für die Wundheilung gebildet, sind darin auch neue Blutgefäße nötig, und entsprechende Signalstoffe werden freigesetzt. Die könnten verstreute Krebszellen heranreifen lassen oder schlummernde Mini-Tumoren aktivieren. mm