Seattle – Drei Kartelle in Afrika sind Wissenschaftlern zufolge für einen Großteil des weltweiten illegalen Elfenbeinhandels verantwortlich. Die Kartelle exportieren das Elfenbein gewilderter Elefanten vor allem aus Mombasa in Kenia, Entebbe in Uganda und Lomé in Togo in alle Welt, wie die Forscher um Samuel Wasser von der University of Washington im Journal „Science Advances“ schreiben.
Die Forscher analysierten die DNA von Elfenbein in 38 großen Sendungen, die zwischen 2006 und 2015 in unterschiedlichen Orten auf der Welt beschlagnahmt wurden. Dies habe ergeben, dass das Elfenbein von einem Tier oft in unterschiedlichen Sendungen transportiert wurde. So stellten die Forscher fest, dass viele der Sendungen zwischen 2011 und 2014 von nur drei Kartellen aus drei Häfen verschifft wurden.
Ihre Arbeit sei ein „Ermittlungs-Werkzeug, um den Behörden zu helfen, diese Netzwerke zu verfolgen“, sagte Wasser. So könnten Beweise gegen die Kartelle gesammelt werden. Diesen nachzugehen wäre ein effektiver Weg gegen die Wilderei, wie die Forscher schreiben. Denn der Lohn für die Wilderer komme wahrscheinlich direkt oder indirekt von den Kartellen.
Seit 1989 gibt es ein internationales Verbot für den kommerziellen Handel mit Elfenbein. Trotzdem sinkt die Zahl der Elefanten von Jahr zu Jahr. Der Elfenbeinhandel sei heute eine Multimilliarden-Dollar-Industrie, die jährlich zum Tod von rund 44 000 Elefanten führe, schreiben die Forscher. Schätzungen zufolge gibt es in Afrika noch gut 415 000 Elefanten, die meisten davon im südlichen Afrika. In Asien leben rund 50 000 Elefanten.
Gioia Forster