Schweigen im Mafia-Prozess

von Redaktion

Karlsruhe – Im Mafia-Prozess in Karlsruhe vor dem Landgericht Konstanz wollen die neun Angeklagten nicht aussagen. „Wer nichts sieht, nichts hört und nicht redet, wird in Ruhe 100 Jahre alt“, sagte der Anwalt von einem der Männer. Sein Mandant sei ein unbescholtener Pizzabäcker. Die Männer stehen wegen bandenmäßigen Drogenhandels vor Gericht, außerdem in einem Fall wegen versuchten Mordes sowie Körperverletzung, Brandstiftung und illegalen Waffenbesitzes. Bei allen wird ein Bezug zu den italienischen Mafia-Organisationen Cosa Nostra und ’Ndrangheta vermutet.

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Konstanz etwa eineinhalb Stunden lang die mehr als 100 Seiten lange Anklageschrift verlesen. Den Beschuldigten stehen insgesamt 17 Verteidiger zur Seite. Die Anklägerseite wird von zwei Staatsanwälten vertreten.

Der Prozess, der aus Platzgründen die ersten Verhandlungstage in Karlsruhe stattfindet, hatte unter hohen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Die Männer, überwiegend Italiener oder aus Italien stammend, waren im Schwarzwald-Baar-Kreis ansässig. Insgesamt sind 67 Verhandlungstage geplant.  dpa

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