50 000 Kinder brauchen dringend Hilfe

von Redaktion

Palu – Nach dem schweren Erdbeben und dem anschließenden Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi benötigen nach Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde knapp 50 000 Kinder dringend humanitäre Hilfe. Besonders schutzbedürftig seien Kinder, die von ihren Angehörigen getrennt wurden oder diese verloren haben, erklärte die Organisation Save the Children am Donnerstag. Die Zahl der Toten stieg auf 1424.

Viele der Kinder seien „voller Furcht und auch schwer traumatisiert“, sagte der Kinderschutzexperte der Organisation in Palu, Zubedy Koteng. Viele müssten auf der Straße schlafen, weil sie einfach nicht mehr wüssten, wohin sie gehen sollten. Viele Häuser in Palu, der Hauptstadt der Provinz Zentralsulawesi, seien nur noch Schutt, und auch von Straßen sei oft gar nichts mehr übrig.

Als „höchste Priorität“ bezeichnete der Experte die Familienzusammenführung. Für verwaiste Kinder müssten andere Verwandte gefunden werden, die für sie sorgen könnten. Erschwert werde dies dadurch, dass viele Verkehrsverbindungen unterbrochen oder gestört seien, vor allem zu den weit abgelegenen Gebieten und Gemeinden.

Insgesamt sind laut Save the Children mindestens 600 000 Kinder von der Naturkatastrophe betroffen. Die Hilfsorganisation verteilt nach eigenen Angaben Nothilfepakete einschließlich Planen, Decken und Hygienesets und richtet Spiel- und Schutzräume ein.

Die Behörden gaben die Zahl der Toten nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom vergangenen Freitag in einer vorläufigen Bilanz mit 1424 an, die der Verletzten mit mindestens 2500. Die Opferzahl dürfte weiter steigen. Das Schicksal von tausenden Bewohnern abgeschiedener Gegenden ist immer noch unklar. Vielerorts fehlt es zudem an schwerem Gerät, um Trümmer wegzuräumen. Helfer setzten die Bergungsarbeiten am Donnerstag fort, ohne große Hoffnung, noch Überlebende finden zu können.

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