Für den Fall des Unfalls: Gewissensfragen für den Autopiloten

von Redaktion

Camebridge – Auch autonome Fahrzeuge können in ein Entscheidungsdilemma kommen. Wie sollen sie vor einem Unfall lenken, wenn es auf jeden Fall zu einem Schaden kommt? Antworten haben US-Forscher mit einer weltweiten Umfrage gefunden. Demnach würde eine Mehrheit eher Kinder als Ältere verschonen sowie eher Menschen als Tieren ausweichen. Das Ergebnis weise aber größere kulturelle Unterschiede auf, schreiben die Forscher um Iyad Rahwan vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge im Journal „Nature“.

Die Internet-Umfrage mit dem Titel „Moral Machine“ sorgte weltweit für Schlagzeilen. Die große Beteiligung machte es den Forschern möglich, fast 40 Millionen Entscheidungen in Dilemma-Situationen zu analysieren. Allerdings war die Befragung nicht repräsentativ; so waren etwa junge Männer überproportional vertreten.

In einem konkreten Fallbeispiel versagten die Bremsen des Fahrzeugs. Die Befragten mussten sich entscheiden, ob drei ältere Menschen, die bei Rot über die Straße gehen, überfahren werden sollen oder ob der Wagen gegen eine Betonwand gelenkt werden soll. Dies hätte den Tod der Insassen, darunter ein Junge, zur Folge. Insgesamt mussten die Teilnehmer neun Entscheidungen in unterschiedlichen Situationen treffen, darunter: Fahrzeuginsassen oder Fußgänger, Männer oder Frauen, Jüngere oder Ältere, Sportliche oder Unsportliche, Menschen mit höherem oder niedrigerem sozialen Status.

Die Ergebnisse der „Moral Machine“ weichen teilweise deutlich von den Regeln ab, die die deutsche Ethik-Kommission im Juni 2017 niedergelegt hat.

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