Elektro-Tretroller dürfen bald auf die Straße

von Redaktion

Berlin – Fahrräder, Autos und auch Motorroller mit Elektroantrieb finden zunehmend ihren Platz im Verkehr. Nach langer Vorbereitung darf in Kürze ein weiteres E-Fahrzeug offiziell auf die Straße: der Elektro-Tretroller. Eine Verordnung komme „Ende 2018 oder spätestens Anfang 2019“, kündigte das Verkehrsministerium an.

Zwar sieht man die Elektro-Tretroller schon länger herumflitzen – genau wie Skateboards mit Elektromotor und querstehende Gefährte, Hoverboards genannt, mit zwei seitlichen Rädern. Erlaubt sind sie bisher nicht. Motorfahrzeuge, die schneller als sechs Kilometer pro Stunde fahren, brauchen für öffentliche Straßen eine Betriebserlaubnis sowie eine Versicherung. Beides fehlte.

So beschlagnahmte die Berliner Polizei allein dieses Jahr gut 60 der Elektrofahrzeuge. Die geplante Erlaubnis soll nun nur für die Elektro-Tretroller gelten. Die anderen kleinen E-Fahrzeuge bleiben verboten. Vorerst.

Die E-Roller dürfen mit bis zu 20 Kilometern pro Stunde auf Radwegen fahren. Gibt es keinen, müssen sie auf die Straße ausweichen. Gehwege sind tabu. Sie müssen mit einer „Lenk- oder Haltestange“, „zwei voneinander unabhängigen Bremsen“, „nach vorne und nach hinten wirkenden“ Blinkern und „einer helltönenden Glocke“ ausgestattet sein. So steht es in der Verordnung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem brauchen die Roller eine Versicherungsplakette, Helme sind keine Pflicht. Der Fahrer muss mindestens 15 Jahre alt sein und einen Mofa-Führerschein oder eine andere Fahrerlaubnis besitzen.

Der TÜV-Verband begrüßte die neue Regelung zwar, monierte aber die Versicherungspflicht. Rechtlich würden die E-Tretroller Kraftfahrzeugen gleichgestellt und wären daher im öffentlichen Personennahverkehr verboten. Eine Mitnahme, betont der TÜV, sollte aber möglich sein. Außerdem müsse auch das Fahren mit E-Skateboards und Hoverboards gesetzlich geregelt werden.

Vor allem in US-Städten verbreiten sich die E-Roller zum Ausleihen. Firmen wie Lime wollen jetzt auch in Deutschland angreifen. Wer die Roller dann im Blick behält, müssten die Kommunen regeln. In den USA gab es Ärger, weil sie überall herumlagen und Wege blockierten.

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