Paris – Viele Pariser und Touristen liegen noch in ihren Betten, da reißt ein gewaltiger Krach sie aus dem Schlaf: Eine Explosion erschüttert am Samstagmorgen eine Straße im Zentrum der französischen Hauptstadt. Nach einer offiziellen Bilanz vom Sonntag bringt sie vier Menschen den Tod.
Eine Leiche wird erst am Tag nach dem Unglück aus den Trümmern geborgen. Unter den Toten sind außerdem zwei Feuerwehrleute und eine spanische Touristin. Dutzende Menschen werden verletzt. Die Behörden vermuten ein Gasleck als Auslöser. Die Feuerwehr wurde wegen des austretenden Gases in die Straße gerufen. Anschließend habe es die Explosion gegeben, dann sei Feuer ausgebrochen. Die Wucht der Detonation lässt noch ganze Straßenblöcke entfernt die Häuser erbeben und hinterlässt eine Szenerie der Verwüstung. Von der unteren Etage des Hauses an der Ecke, wo die Explosion sich ereignete, ist fast nichts mehr übrig. Dort stehen nur noch Mauern – Fenster oder Türen lassen sich maximal erahnen. Eine Bäckerei war dort, davon ist jetzt nichts mehr zu erkennen.
Gäste aus umliegenden Hotels fliehen Berichten zufolge nach der Explosion auf die Straße, manche nur halb angezogen oder im Bademantel. Elonara Romano und Ugo Weyl stehen am Samstagnachmittag noch immer fassungslos auf der anderen Straßenseite vor einer Haustür. Weyl wohnt hier, Romano ist zu Besuch. „Wir haben geschlafen, und plötzlich haben wir ein Geräusch gehört“, erzählt die junge Frau. Es sei zwar laut gewesen und habe an berstendes Glas erinnert, aber die beiden hätten sich erst mal nichts dabei gedacht. Ihr Schlafzimmer liege nicht in Richtung Straße. Erst Nachrichten von Freunden machen sie auf die Katastrophe vor der Haustür aufmerksam. Dann sehen sie, dass auch die Scheiben in ihrer Wohnung zerbrochen sind.
Ein Anwohner, den die Explosion in Paris aus dem Schlaf riss, sagte: „Ich habe gespürt, wie mein Haus für eine oder zwei Sekunden in seinen Grundfesten schwankte. Ich habe mich gefragt, ob es ein Attentat gab. Ich hatte ein bisschen Angst.“