Düsseldorf – Mit einer Großrazzia im Ruhrgebiet ist die Polizei in der Nacht zu Sonntag gegen die Clankriminalität vorgegangen. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums waren landesweit rund 1300 Beamte an den Durchsuchungen in Dortmund, Essen, Bochum und Recklinghausen beteiligt.
Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) zufolge hatte die Aktion eine „klare Botschaft: Bei uns gilt nicht das Gesetz der Familie, sondern das Gesetz des Staates“.
Nach Angaben des Landesinnenministeriums handelte es sich um die bislang größte Razzia gegen Clankriminalität in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Durchsucht wurden dutzende Objekte wie Wettbüros, Shisha-Bars, Spielhallen, Imbiss-Stuben und andere Lokale. Hunderte Menschen wurden kontrolliert, es gab mehrere Festnahmen. Die Polizei beschlagnahmte Drogen, Bargeld und Waffen. Es wurden zahlreiche Strafverfahren eingeleitet. Zudem gab es umfangreiche Verkehrskontrollen. Die Polizei wurde bei dem Einsatz von Zoll, Gewerbe-, Ordnungs- und Finanzämtern unterstützt, um „alle rechtlichen Mittel“ auszuschöpfen, wie es hieß. „Wir wollen denen in den Clans zeigen, dass wir da sind, dass die Straße nicht denen gehört“, sagte Reul in einem von der Essener Polizei verbreiteten Video.
Die Behörden wollten „mit kontinuierlicher Arbeit“ kriminellen Clanmitgliedern „das Leben schwer machen“.
Allein die Duisburger Behörden überprüften 400 Personen und erstellten 14 Strafanzeigen unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Drei Lokale wurden geschlossen. Die Polizei nahm zudem zwei Tatverdächtige wegen Drogenhandels fest. Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels erklärte, es gelte eine „Null-Toleranz-Strategie“.