Auf Madeira: Touristenbus stürzt auf Haus

von Redaktion

Erschreckende Bilder aus Madeira: Ein Touristenbus verunglückt schwer, stürzt einen Abhang hinab. Dutzende Menschen kommen auf der „Blumeninsel“ tragisch ums Leben. Am späten Mittwochabend wird klar: Es sind auch Deutsche unter den Todesopfern.

Funchal – Der Osterurlaub unter südlicher Sonne ist für fast 30 Menschen auf Madeira am Mittwoch tödlich geendet. Ein Bus, mit dem die Urlauber auf der portugiesischen Ferieninsel unterwegs waren, stürzte am frühen Abend eine Böschung hinunter auf ein Haus. Mindestens 28 Menschen überlebten diesen Unfall nicht, wie der zuständige Bürgermeister Filipe Sousa dem portugiesischen Sender RTP3 bestätigte. Ihm zufolge waren es deutsche Touristen.

Es seien zumindest auch deutsche Touristen unter den Opfern, teilte die deutsche Botschaft in Lissabon am Abend mit, ohne nähere Angaben zu machen. Der Vertreter Portugals für die Autonome Region Madeira, Ireneu Cabral Barreto, kondolierte dem deutschen Botschafter. Er bedauere „den schweren Verkehrsunfall zutiefst“ und spreche den Angehörigen der Opfer „aufrichtiges Beileid“ aus, zitierte ihn die Zeitung „Observador“.

Kurz darauf hat auch Portugals Ministerpräsident António Costa Bundeskanzlerin Angela Merkel kondoliert. Er sei bestürzt und übermittle der Kanzlerin „in dieser schweren Stunde“ sein Bedauern, twitterte Costa am Abend. Eine konkrete Zahl, wie viele Deutsche unter den 28 Opfern sind, nannte er nicht.

Am späten Abend meldete sich dann auch die Bundesregierung zu Wort. „Entsetzliche Nachrichten erreichen uns aus Madeira“, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Unsere tiefe Trauer gilt all denen, die in dem verunglückten Bus ihr Leben verloren haben, unsere Gedanken sind bei den Verletzten.“ Besorgte Angehörige können sich laut Regierungssprecher Seibert an das Auswärtige Amt unter der Rufnummer 030/5000-3000 wenden.

Die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa berichtete von insgesamt 51 Passagieren. 22 von ihnen seien unterschiedlich schwer verletzt worden und entweder vor Ort behandelt oder in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Funchal gebracht worden.

„Mein Gott, ich bin sprachlos“, sagte der portugiesische Regionalvertreter Sousa. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin einen Abhang hinunter in ein Wohnviertel stürzte. Auf Bildern war zu sehen, wie der weiße Reisebus völlig zerstört auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach lag.

Der Busfahrer und der Reiseleiter – beides Portugiesen – hätten verletzt überlebt, so der Bürgermeister.

Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschutz zufolge gegen 18.30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Zwei Dutzend Rettungswagen waren im Einsatz, die Polizei riegelte den Unglücksort weiträumig ab. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer Verletzte stützten und in Sicherheit brachten. Im Hintergrund waren Sirenen von Ambulanzen zu hören.

Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa wollte zunächst noch am Abend nach Madeira reisen, um sich ein Bild zu machen. Jedoch würden die Militärflugzeuge möglicherweise gebraucht, um Verletzte auf das Festland zu bringen, hieß es. Sousa habe die Reise deshalb zunächst wieder abgesagt, wie Medien berichteten. „Dies ist ein Moment des Schmerzes, aber auch der Solidarität“, sagte der Präsident dem Nachrichtensender SIC Noticias.

Wegen des milden Klimas ist die Atlantikinsel Madeira das ganze Jahr über bei Urlaubern beliebt. Auch immer mehr Deutsche reisen auf die „Blumeninsel“.

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