Opfer mussten andere Kinder missbrauchen

von Redaktion

Neue Details zu den Vergewaltigungen von Kindern auf Campingplatz in Nordrhein-Westfalen

Lügde – Im Zuge der Missbrauchsserie auf einem Campingplatz im ostwestfälischen Lügde sind wohl mehrere Opfer gezwungen worden, ihrerseits andere Kinder sexuell zu missbrauchen. Dies trat nach Informationen des „Westfalen-Blatts“ bei den Ermittlungen zutage. Laut NDR, WDR und „SZ“ ist gegen den Hauptbeschuldigten, einen 56 Jahre alten Dauercamper, und seinen 49-jährigen Komplizen inzwischen Anklage am Landgericht Detmold erhoben worden.

Der Hauptbeschuldigte soll den Ermittlern zufolge 28 Opfer missbraucht haben, sein Komplize 18. Wie das „Westfalen-Blatt“ weiter berichtete, waren einige Vergewaltigungsopfer noch kleine Kinder. Aus der Ermittlungsakte ergibt sich demnach außerdem, dass missbrauchte Kinder gezwungen worden sein sollen, an anderen Kindern schwerste Sexualstraftaten vorzunehmen. Sie sollen dabei von dem Hauptverdächtigen dirigiert worden sein, der die Taten auch aufgenommen haben soll.

Zu den frühesten Missbrauchsfällen des Hauptbeschuldigten soll es bereits in den 90er-Jahren gekommen sein. Sie sind inzwischen verjährt. Die Missbrauchsserie von Lügde im Kreis Lippe wurde Ende Januar bekannt. Bislang sind 41 Opfer identifiziert. Die meisten der Kinder waren zur Tatzeit zwischen drei und 14 Jahre alt.

Sie sollen auf dem Campingplatz Eichwald über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren missbraucht worden sein. Die Ermittlungen richten sich gegen acht Beschuldigte. Neben dem 56-jährigen Dauercamper als Hauptverdächtigem sitzen zwei weitere Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

Derweil will die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Ermittler gegen Kinderpornografie im Landeskriminalamt (LKA) mehr als verdoppeln. Bislang sind zwölf Beamte vorwiegend mit der Sichtung und Bewertung von Fotos und Filmen mit kinderpornografischem Inhalt befasst, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag berichtete. In Kürze sollen es demnach 32 sein.

Für die 20 neuen Stellen warb Nordrhein-Westfalen laut dem Bericht extern Personal an. Die Stellenausweitung habe Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) bereits im Herbst 2018 angeordnet, betonte ein Ministeriumssprecher – also bereits vor Bekanntwerden des Missbrauchsskandals von Lüdge.

Artikel 8 von 10