Gerstheim/Offenburg – Nach dem tragischen Schlauchbootunglück auf dem Rhein mit drei Toten haben die Rettungskräfte aus Frankreich und Deutschland gestern nach einem vermissten kleinen Mädchen gesucht. Im Einsatz war auch ein Hubschrauber aus Deutschland, teilte die Präfektur in Straßburg mit. Gesucht wurde am Flussufer südlich der elsässischen Metropole Straßburg.
Das laut Medien vier Jahre alte Mädchen war mit einer Gruppe auf dem Boot gewesen, das am Donnerstag nahe einer Schleuse beim französischen Ort Gerstheim kenterte. Die Gemeinde liegt rund 30 Kilometer südlich von Straßburg. Die Touristengruppe sei aus Offenburg in Baden-Württemberg gekommen, sagte ein Sprecher der Präfektur.
Das gekenterte Boot war mit vier Menschen besetzt. Bei den Toten handelt es sich um ein sechsjähriges Mädchen, einen weiteren Bootsinsassen und einen Helfer. In der Touristengruppe waren nach Angaben der Präfektur sieben Menschen unterwegs – fünf Rumänen und zwei Deutsche. Drei Angehörige der Gruppe waren an Land geblieben. Zu den Opfern würden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Einzelheiten genannt, berichtete die Polizei in Offenburg.
Nach ersten Erkenntnissen trugen die Bootsinsassen keine Rettungswesten. Der Unfall gehe höchstwahrscheinlich auf Fahrlässigkeit zurück – die Ermittlungen dazu seien aber noch nicht abgeschlossen, hieß es. Mehrere Menschen hatten versucht, den Bootsinsassen zu helfen, und seien selbst ins Wasser gesprungen, schrieb die Regionalzeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ (DNA). Ein 36-Jähriger und eine 37-Jährige seien unversehrt wieder an Land zurückgekehrt, ein anderer starb.
Entlang der Unglücksstelle warnen Schilder davor, an dieser Stelle des Rheins zu schwimmen oder mit dem Schlauchboot zu fahren. „Das Wasser scheint ruhig zu sein, aber es gibt Strömungen“, sagte die Bürgermeisterin von Gerstheim, Laurence Muller-Bronn. „Die Gefahr besteht, aber man ist sich dessen nicht bewusst, man denkt immer, dass so etwas nur anderen passiert.“