Palma de Mallorca – Die brutale Attacke soll nur einige Sekunden gedauert haben. Das Opfer wird sie wohl aber nie im Leben vergessen: Plötzlich und offenbar ohne jeden Grund traktierten zwei Urlauber aus Deutschland auf Mallorca einen afrikanischen Türsteher – nach Aussagen von Zeugen mit vielen Faustschlägen und Fußtritten.
Die jungen Männer im Alter von 21 und 22 Jahren sitzen deshalb seit Montagabend auf der spanischen Insel hinter Gittern. Der Richter habe nach der Vernehmung Untersuchungshaft angeordnet, sagte ein Justizsprecher. Nach Angaben der Polizei wird ein „rassistischer Hintergrund“ vermutet. Wie Regionalzeitungen berichteten, fanden die Ermittler auf dem Handy eines der beiden Verdächtigen Bilder von Hakenkreuzen sowie des rechtsextremen und als gewalttätig geltenden Ku-Klux-Klans.
Die Attacke ereignete sich am Samstag gegen 21.30 Uhr vor einem Kultlokal am „Ballermann“, einem Biergarten mit Freiluftdisco. Nach Angaben von Angestellten und Besuchern des Lokals wurde der afrikanische Türsteher sogar vorübergehend ohnmächtig. Der 44 Jahre alte Senegalese habe geblutet und später seine Beine nicht bewegen können. Der Mann habe schwere Verletzungen davongetragen und sei am Montag im Krankenhaus Son Espases in Palma operiert worden.
Andere Mitarbeiter und Gäste des Lokals an der Schinkenstraße eilten dem Opfer schnell zu Hilfe. „Es hätte sonst eine Tragödie geben können“, sagte ein Mitarbeiter. Die beiden Angreifer seien bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten worden. Wie ein Justizsprecher mitteilte, werden sie der schweren Körperverletzung beschuldigt. Die Identität der Verdächtigen und woher sie aus Deutschland stammen, wurde nicht mitgeteilt.
Auf Mallorca machte sich schnell Empörung breit – besonders unter deutschen Bewohnern und Besuchern der Insel. Kurz nach dem Angriff sagte ein deutscher Augenzeuge: „Diese Menschen repräsentieren nicht unser Land.“ Es handele sich um Hooligans und Neonazis, vor allem junge Leute und Fußballfans, die „nur auf Randale“ aus seien.