Wann Polizisten schießen

von Redaktion

Münster – Polizisten in Deutschland haben im vergangenen Jahr elf Menschen erschossen. Weitere 34 Menschen wurden verletzt, wie aus Zahlen der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervorgeht. Der Statistik zufolge schossen Polizisten im Jahr 2018 seltener auf Menschen als im Jahr davor – nämlich 56 Mal und somit rechnerisch alle sechseinhalb Tage. Für das Jahr 2017 hatte die Hochschule noch 75 Fälle von „Schusswaffengebrauch gegen Personen“ gezählt, wobei 14 Menschen getötet und 39 verletzt wurden. Die Polizeigewerkschaften wiesen darauf hin, trotz zunehmender Gewalt gegen Polizisten griffen diese nicht häufiger zur Dienstwaffe.

Die Zahlen für 2018 liegen wieder auf ähnlichem Niveau wie 2016: Damals waren insgesamt 52 Fälle registriert worden, bei denen Polizisten auf Menschen schossen. In der Folge waren damals elf Menschen getötet und 28 weitere verletzt worden.

Die Polizeigewerkschaften betonen immer wieder, dass sich die Zahlen im Verhältnis zu den aktuell rund 260 000 Polizeivollzugsbeamten in Deutschland auf niedrigem Niveau bewegen. Von schießwütigen Polizisten könne in Deutschland keine Rede sein; der Einsatz der Schusswaffe erfolge als letztes Mittel.

Wenn sich Polizisten gezwungen sehen, zur Waffen zu greifen, dann schießen sie meistens übrigens nicht auf Menschen, sondern um gefährliche, kranke oder verletzte Tiere zu töten. Für 2018 weist die Statistik 13 711 solcher Fälle auf. Im Jahr 2017 waren es 13 400.

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