Viele Bluttransfusionen vermeidbar

von Redaktion

Berlin – Viele Bluttransfusionen in deutschen Kliniken wären laut einer Studie der Barmer-Krankenkasse zu vermeiden. Dafür sollten vor allem Millionen Patienten mit Blutarmut besser auf planbare Operationen vorbereitet werden, sagte Kassenchef Christoph Straub am Donnerstag. Bisher nutzten aber nur wenige Krankenhäuser in Deutschland ein spezielles Behandlungskonzept zur Stärkung der körpereigenen Blutreserven, das sogenannte Patient Blood Management (PBM). „Das sollte sich schnell ändern.“ Zum PBM-Konzept gehören zum Beispiel eine vorherige Gabe von Eisenpräparaten und „blutsparende“ Operationstechniken wie minimalinvasive Eingriffe. Damit würden Transfusionen insgesamt deutlich unwahrscheinlicher. In Deutschland seien bisher rund 40 Kliniken in einem PBM-Netzwerk, erläuterte die Barmer. Dagegen sei das Konzept in den Niederlanden deutlich weiter verbreitet. Hätte Deutschland einen Pro-Kopf-Verbrauch wie der Nachbarstaat, ließen sich hierzulande pro Jahr bis zu eine Million Blutkonserven vermeiden – nach Daten von 2017 waren es insgesamt rund 3,2 Millionen.

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