Düsseldorf – Nach einer Häufung von Handfehlbildungen bei Neugeborenen in einer Gelsenkirchener Klinik gibt es Forderungen nach einem bundesweiten Register. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) verweist darauf, dass Fehlbildungen bei Neugeborenen sehr unterschiedliche Ursachen haben können, und dass dazu eine sehr sorgfältige Analyse erforderlich ist. „Ein Register würde uns auf jedem Fall weiterhelfen“, sagte BVKJ-Sprecher Hermann Josef Kahl.
Auch die Chefärztin der Handchirurgie des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift Hamburg, Wiebke Hülsemann, hält ein Register für sinnvoll. „Es gibt keine Meldepflicht und kein Fehlbildungsregister. Das ist aber Voraussetzung für einen Vergleich, ob die Fehlbildungen eventuell durch eine Noxe – Medikamente oder Umwelteinflüsse – gehäuft neu entstanden sind“, erklärte sie. Man könne bisher nur schätzen, dass etwa eins von 1000 Lebendgeborenen eine Handveränderung aufweist. Im Sankt Marien-Hospital Buer waren in 12 Wochen drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren worden. Die Ursache ist unbekannt.