Clans fühlen sich „massiv gestört“

von Redaktion

Berlin – Die seit einem Jahr verstärkten Maßnahmen gegen kriminelle Clans in Berlin zeigen nach Einschätzung der Polizei Erfolge. „Alles ist wirksam – man fühlt sich massiv gestört“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik über die Auswirkungen auf die Großfamilien. Auch würden Polizisten selbstbewusster auftreten. „Wir dürfen nur jetzt, und das ist eine große Gefahr, den Druck nicht verlieren“, betonte sie auf einer Konferenz über Strategien gegen die meist arabischstämmigen Clans. Die Staatsanwaltschaft forderte dringend mehr Personal und weiterreichende Möglichkeiten, weil die Ermittlungen höchst schwierig seien.

Europol-Chef Jari Matti Liukku nannte zahlreiche Beispiele für die internationale Vernetzung der organisierten Kriminalität, besonders beim Drogenhandel, der Geldwäsche und den Verbindungen in die Wirtschaft, wo die Strukturen bis Südamerika und Asien reichten. Durch Bedrohung oder Bestechung seien die Clans „in der Lage, nahezu jeden Zeugen zu manipulieren“. Die Opfer von Clans hätten Schwierigkeiten, selbst einen Rechtsanwalt zu finden, weil auch manche Anwälte Angst hätten. Berlins Oberstaatsanwalt Sjors Kamstra warnte vor dem großen Einfluss der sieben bis acht Berliner Clans, die zahlreiche kriminelle Mitglieder hätten. „Sie vermitteln die Aura, dass ihnen der Staat nichts kann.“

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