Baikonur/Konstanz – Neuer Anlauf für das deutsch-russische Projekt Icarus zur Tierbeobachtung aus dem All: Eine russische Trägerrakete startete am Freitagvormittag nach einem gescheiterten Versuch im Juli vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in Richtung Internationale Raumstation. Mit Icarus wollen Wissenschaftler mehr über das Leben verschiedener Tierarten herausfinden. Die Forscher rüsten dafür etwa Vögel mit Minisendern aus und wollen über die Messdaten mehr über deren Leben erfahren. Nach Darstellung von Icarus-Projektleiter Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz ist das deutlich ergiebiger und billiger, als die Tiere wie bisher etwa mit Mobilfunkgeräten und SIM-Karten auszustatten. An Icarus (International Cooperation for Animal Research Using Space) ist auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt beteiligt. Insgesamt arbeiteten weit mehr als 100 Menschen an Icarus, sagte Wikelski. „Das ist ein großartiges Zusammenspiel. Und jeder hat seinen Teil dazu beigetragen und freut sich jetzt unfassbar.“ Nach Abschluss einer Testphase soll das System voraussichtlich im nächsten Jahr den Wissenschaftlern voll zur Verfügung stehen.