Neues vom Ötzi

von Redaktion

Bogensehne des Gletschermanns identifiziert

Bozen – Sein Mageninhalt, seine Krankheiten und seine Zähne sind bis ins kleinste Details erforscht. Jetzt ist wohl ein weiteres Geheimnis um Ötzi gelüftet. Die Schnur, die Ötzi bei sich trug, sei seine Bogensehne, sind Forscher überzeugt. „Die in Ötzis Köcher erhaltene Schnur dürfte weltweit die älteste erhaltene Bogensehne sein“, teilte das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen mit. Dort wird die Eismumie aufbewahrt.

Bisher war nicht klar, was die Schnur genau für eine Funktion hatte. Man war davon ausgegangen, dass die mehrfach gedrillte Kordel aus Pflanzenfasern bestand. Die Wissenschaftler hätten nun herausgefunden, dass sie aus Tierfasern gemacht ist – und daher belastbar und als Sehne geeignet, hieß es am Dienstag vom Museum. Die Forscher um Jürgen Junkmanns von der Universität Bern verglichen demnach jungsteinzeitliche Pfeile und Bögen mit Ötzis Ausrüstung. Dafür bekamen sie eine „mikroskopisch kleine Faserprobe von Ötzis Bogensehne“.

Prähistorische Bogensehnen gehörten zu den seltensten Funden in archäologischen Ausgrabungen, hieß es. Für das Archäologiemuseum bedeute das einen weiteren Rekord. „Ötzis kunstvoll gedrillte Kordel und seine Jagdausrüstung sind weltweit die ältesten erhaltenen der Jungsteinzeit.“ Ein weiteres Bündel aus tierischen Beinsehnen, das sich im Köcher befand, könnte Ersatzmaterial für eine weitere Bogensehne gewesen sein.

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