IN KÜRZE

Anwalt: Prinz Andrew kooperiere null

von Redaktion

Eine der Hauptzeuginnen im Prozess gegen Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein hat schwere Vorwürfe gegen den 67-Jährigen erhoben. Unter Tränen schilderte die frühere Produktionsassistentin Mimi Haleyi,42, vor Gericht, wie Weinstein ihr 2006 im Kinderzimmer seines New Yorker Apartments Oralsex aufgedrängt habe. Sie berichtete, er habe bei ihrem Besuch im Juli zunächst „freundlich“ gewirkt, sie dann aber an die Wand gedrängt. „Er küsste und begrapschte mich. Ich habe die ganze Zeit deutlich gemacht, dass ich das nicht möchte.“ Der Produzent, der damals drei Mal so viel wog wie sie, habe sie auf ein Bett geschubst und sie zum Oralverkehr gezwungen. Sie habe versucht, zu entkommen, aber gemerkt, dass es „sinnlos“ sei. Die finnischstämmige Haleyi brachte den Vorfall nach eigenen Angaben aus Angst vor einer Ausweisung aus den USA nicht zur Anzeige. Sie habe damals kein gültiges Arbeitsvisum besessen. In dem bis Anfang März angesetzten Prozess wird dem Gründer des Miramax-Filmstudios zur Last gelegt, Haleyi 2006 Oralsex aufgedrängt und 2013 die Jungschauspielerin Jessica Mann vergewaltigt zu haben. Insgesamt werfen mehr als 80 Frauen, darunter eine Reihe bekannter Schauspielerinnen, Weinstein sexuelles Fehlverhalten vor. Die meisten Fälle sind verjährt. Weinstein weist alle Vorwürfe zurück, spricht von einvernehmlichem Sex. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

Im Missbrauchsskandal um den US-Millionär Jeffrey Epstein hat eine Anwältin von fünf Frauen den britischen Prinz Andrew aufgefordert, „keine Spielchen zu spielen“. Der 59-jährige Royal solle stattdessen die Ermittlungen unterstützen, sagte die US-Rechtsanwältin Lisa Bloom. US-Staatsanwalt Geoffrey Berman hatte zuvor dem Prinzen „null Kooperation“ attestiert. Epstein hatte sich im August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Er soll dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Eine Frau wirft auch Prinz Andrew öffentlich vor, sie missbraucht zu haben. Der Prinz solle nun das Richtige machen und endlich Fragen beantworten, sagte Bloom. Der Buckingham-Palast wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Dies sei Angelegenheit der Anwälte. Andrew war jahrelang mit Epstein befreundet und mehrmals Übernachtungsgast auf dessen Anwesen in den USA und in der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will er aber nichts mitbekommen haben.

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