Mordurteil nach tödlichem Autorennen: lebenslange Haft

von Redaktion

Moers – Nach einem illegalen Autorennen mit einem Todesopfer im nordrhein-westfälischen Moers hat das Landgericht Kleve den 22-jährigen Fahrer wegen Mordes verurteilt. Er bekam gestern eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Es war der Abend des Ostermontags 2019: Ein Treffen auf dem Parkplatz eines Supermarktes im niederrheinischen Moers. Zwei junge Kerle lassen laut Anklage die Motoren ihrer schweren PS-starken Autos aufheulen – wie eine Art Machtdemonstration. Sie wollen es wissen, es kommt zum Rennen. Einer, der Kosovare Kushtrim H., kracht in einen Kleinwagen einer unbeteiligten Frau. Sie stirbt nach drei Tagen. Dem Todesfahrer sei es gleichgültig gewesen, dass im Falle eines Unfalls Menschen sterben könnten, begründete Staatsanwältin Julia Pöschel die Mordanklage. Er habe die Gefahr für Leib und Leben anderer Menschen in Kauf genommen. In der Hauptverhandlung hatte der Fahrer des nicht direkt in den Unfall verwickelten Autos die Familie der Getöteten um Verzeihung gebeten. In einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung hieß es: „Es tut mir unfassbar leid, was dort geschehen ist. Ich wünschte, ich könnte alles ungeschehen machen.“ Er muss drei Jahre und neun Monate in Haft.

Eine weitere Frau muss laut Staatsanwaltschaft einfach nur Glück gehabt haben: Bei dem Aufprall des Mercedes war die Wucht so groß, dass ein Reserverad aus dem Kleinwagen herauskatapultiert wurde. Die Fußgängerin habe sich zufällig zu ihrem Hund gebeugt, ansonsten hätte sie das Rad wohl erwischt.  dpa

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