Krefeld – Das Feuer in der Silvesternacht hatte Tierfreunde in ganz Deutschland erschüttert: Gut sechs Wochen nach dem schweren Brand im Krefelder Zoo haben gestern die Abrissarbeiten an dem ausgebrannten Affenhaus begonnen. Mit zwei Großbaggern und einem Kran werde zunächst die Dachkonstruktion des Affenhauses abgetragen, teilte der Zoo mit. Wie aus einer Vorlage für den Stadtrat hervorgeht, wurden in dem Feuer mehr als 50 Tiere getötet. Bisher war von rund 30 Tieren die Rede gewesen.
Unter den toten Tieren waren laut der Ratsvorlage acht Menschenaffen sowie goldene Löwenäffchen, Silberäffchen, Weißgesichtssakis, Zwergseidenäffchen, Epauletten-Flughunde „und diverse tropische Vögel“. Zwei Schimpansen hatten das Feuer verletzt überlebt. Sie sind nach früheren Angaben des Zoos auf dem Weg der Besserung.
Das Rathaus-Papier, das bereits am 6. Februar vorgelegt wurde, beschreibt auch Details des geplanten Abrisses. So solle nach der Beseitigung von Brandschutt, Glasresten und verbrannten Pflanzen mit dem Rückbau des Daches begonnen werden. Der zu erwartende Abrisslärm stellt laut Stadtverwaltung „eine besondere Herausforderung dar, wodurch eventuell sogar eine Umsiedlung der benachbarten grauen Riesenkängurus notwendig wird“.
Das Affenhaus des Familienzoos war in der Silvesternacht komplett niedergebrannt. Nach den Ermittlungen der Polizei wurde das Feuer von einer sogenannten Himmelslaterne ausgelöst, mit der drei Frauen unwillentlich den Brand ausgelöst hatten. Bei dem Feuer entstand auch Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe. Dreieinhalb Wochen nach dem Brand des Affenhauses waren bereits rund 1,4 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Neuere Zahlen waren seitdem nicht öffentlich gemacht worden. Der Aufsichtsrat des Zoos hatte danach einstimmig die Fortsetzung der Affenhaltung beschlossen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Bovenkerk erklärte auf der Homepage des Zoos: „Wir werden alles dafür tun, dass unsere Bürgerinnen und Bürger eine Perspektive in Form einer modernen Haltung von hochbedrohten Affen in naher Zukunft haben werden.“
Auch Weltzoo-Präsident Theo Pagel bekräftigte auf der Veranstaltung am Rathaus die Wiederaufbaupläne. Die Tiere sollten künftig in einem neuen „Artenschutzzentrum Affenpark“ gehalten werden. Dessen Errichtung werde allerdings Jahre dauern, da der Zoo von Grund auf neu planen müsse, hieß es.