Köln – Wegen des starken Windes sind gestern die beliebten Schull- un Veedelszöch in Köln kurzfristig abgesagt worden. „Um alle Teilnehmenden und alle Jecken am Zugweg zu schützen, können die Zöch nicht stattfinden“, teilte die Stadt mit. Immer wieder hätten sich durch den starken Wind Verkleidungen gelöst und in den Zugweg geragt. Zuvor war bereits das beliebte Kö-Treiben in Düsseldorf abgesagt worden.
Ursprünglich hatten die Veranstalter in Köln gehofft, dem Wind zu entgehen. Die Schul- und Viertelsumzügen, wie sie auf Hochdeutsch heißen, waren daher um etwa eine halbe Stunde vorverlegt worden. Zudem sollte der Zugweg stark verkürzt werden. Rund 8000 Teilnehmer wollten sich auf die Strecke machen.
Auch anderswo haben die Jecken in NRW Probleme mit dem Sturm. Mehrere kleine Umzüge wurden abgesagt oder fallen kleiner aus. Dutzende Karnevalsumzüge in den Niederlanden wurden ebenfalls abgesagt. Die großen Rosenmontagszüge sind nach den Prognosen der Meteorologen hingegen nicht gefährdet.
Mitten im Kölner Karneval ist es am Samstag den zweiten Tag in Folge zu Ausschreitungen in Großgruppen von Jugendlichen gekommen. Am Zülpicher Platz in der Innenstadt ging die Polizei wie am Vortag gegen eine Gruppe von aggressiven Jugendlichen vor. Unter den rund 350 Jugendlichen kam es zu Schlägereien, bei denen auch einige von ihnen verletzt wurden.
Die meisten Jugendlichen waren laut Polizei zwischen 16 und 18 Jahren alt. Bereits am Freitagabend waren Einsatzkräfte gegen eine Gruppe von rund 500 Jugendlichen vorgegangen, die teilweise Polizisten angegriffen haben sollen. Die Polizei kündigte an, ein besonderes Augenmerk auf das Zülpicher Viertel zu richten. Die Beamten würden dabei „frühzeitig und konsequent gegen Störer vorgehen“, erklärte der Leitende Polizeidirektor Martin Lotz.