MENSCHEN

von Redaktion

Noch schlimmer als medizinische Probleme durch das Coronavirus ist nach Einschätzung des Heinsberger Landrates Stephan Pusch (CDU) die drohende Vertrauenskrise in der Bevölkerung. „Das Coronavirus ist aus meiner Sicht ein medizinisches Problem, klar – aber viel schlimmer ist das Vertrauensproblem, was das in den Köpfen verursacht“, sagte Pusch in einer Videobotschaft am Donnerstag. Ausgrenzung, Misstrauen und Angst führten am Ende auch zu wirtschaftlichen Problemen. Die besten Mittel dagegen seien aus seiner Erfahrung Solidarität, Mitgefühl und gemeinsames Anpacken. Ihm berichteten Heinsberger, dass sie vom Arbeitgeber nur wegen ihrer Herkunft nach Hause geschickt oder erst gar nicht mehr aufs Firmengelände gelassen würden. „Es kann sein, dass morgen – wir alle wollen das nicht hoffen Ihr Kreis, Ihre Stadt genau von denselben Problemen betroffen ist“, sagte der Landrat. Dann würden diese Leute selbst Ausgrenzung erfahren. Der Kreis Heinsberg ist weiterhin von der Ausbreitung des Virus besonders stark betroffen. Fast die Hälfte der 909 Infektionen in NRW (Stand: 10 Uhr) wurden im Kreis nachgewiesen.

Die ehemalige Wikileaks-Informantin Chelsea Manning hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Manning sei am Mittwoch in ein Krankenhaus gebracht worden und erhole sich derzeit, teilte die Unterstützergruppe „Sparrow Projekt“ mit. Der Suizidversuch erfolgte demnach zwei Tage vor einer Gerichtsanhörung im US-Bundesstaat Virginia wegen Mannings Weigerung, zum Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange auszusagen. „Sie bleibt standhaft in ihrer Weigerung, an einem geheimen Grand-Jury-Verfahren teilzunehmen, das sie für äußerst missbrauchsanfällig hält“, erklärte „Sparrow Project“. Manning habe bereits darauf hingewiesen, „dass sie nicht ihre Prinzipien verraten wird, selbst auf die Gefahr hin, dass es ihr ernsthaft schadet“.

In Italien geben Prominente, Sportler und der Vatikan Geld für den Kampf gegen die Covid-19-Epidemie im Land. Der Modemacher Giorgio Armani hat an Krankenhäuser und andere Helfer in der Krise 1,25 Millionen Euro gespendet. Der Papst sagte der italienischen Caritas 100 000 Euro zu, wie es auf der Medienplattform „Vaticannews“ hieß. Erstligist AC Mailand gibt nach eigenen Angaben 250 000 Euro an eine Nothilfe-Agentur der Region Lombardei.

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