Detmold – Für den Mord an ihrem dreijährigen Halbbruder ist eine 15-Jährige aus Detmold in Nordrhein-Westfalen zu siebeneinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Die Richter am Landgericht Detmold blieben damit am Mittwoch unter der Höchststrafe des Jugendstrafrechts, weil das Mädchen voll geständig war, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der dreijährige Junge war im November 2019 mit 28 Stichen im Schlaf getötet worden.
Das Motiv für die Tat hätten die Richter in Rivalitäten zwischen den Geschwistern gesehen, sagte der Sprecher. Sie sahen zudem das Mordmerkmal Heimtücke als erfüllt an. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer acht Jahre Jugendstrafe gefordert, die Verteidigung sechs bis sieben Jahre.
Die Mutter war nicht in der Wohnung, als die Tat passierte. Sie fand nach der Arbeit die Leiche des Buben und alarmierte die Polizei. Die 15-Jährige wurde einen Tag später im etwa neun Kilometer entfernten Lemgo festgenommen.