Afghanische Frauen entwickeln Beatmungsgerät mit Autoteilen

von Redaktion

Kabul – Ein Team junger Frauen hat in Afghanistan für Corona-Patienten einen günstigen Prototyp eines Beatmungsgeräts mit Autoteilen gebaut. „In einer Zeit, in der die Welt gegen die Corona-Krise kämpft, machen die afghanischen Mädchen einen Schritt nach vorn“, sagt die Unternehmerin Roja Mahbub, die das Team mit ihrer Wohltätigkeitsorganisation fördert. Unterstützung bekommen die jungen Frauen laut Mahbub auch von Forschern der Harvard University und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Zwölf junge Frauen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren sind Teil der technikbegeisterten Gruppe „Afghan Dreamers“. Sechs von ihnen arbeiten seit Monaten unter Hochdruck an dem Gerät, das sie mit Ersatzteilen von Fahrzeugen planen. „Wenn wir der afghanischen Jugend den Zugang zu Wissenschaft und Technologie ermöglichen, können sie bessere Bedingungen in Afghanistan schaffen“, sagt Mahbub. Das Gerät soll umgerechnet nur rund 550 Euro kosten.

Die jungen Frauen stammen aus der Grenzprovinz Herat, die neben dem besonders schwer von der Corona-Krise betroffenen Iran liegt. Hunderttausende Afghanen kehrten dieses Jahr zurück über die Grenze, schnell entwickelte sich Herat zu einem Corona-Hotspot. Als sich Provinzbeamte zunehmend besorgt über den Mangel an Beatmungsgeräten zeigten, nahm das sechsköpfige Team die Herausforderung an. Momentan funktioniert ihr Prototyp nur für zwei Stunden, aber die Frauen arbeiten daran, dass er bald in der Praxis eingesetzt werden kann.

Artikel 7 von 9