London – Das Verschwinden der damals dreijährigen Britin Madeleine McCann 2007 in Portugal zählt zu den aufsehenerregendsten Fällen weltweit.
Mai 2007: Kurz vor ihrem vierten Geburtstag verschwindet Maddie aus einer Ferienanlage in Portugal. Madeleines Mutter fleht im Fernsehen mögliche Entführer an, das Kind freizulassen. Die Polizei bringt internationale Pädophilennetze mit dem Verschwinden in Verbindung. In den folgenden Wochen und Monaten sorgen wiederholt Meldungen über Sichtungen von Kindern für Aufsehen, die Maddie ähneln. Es ist jedes Mal falscher Alarm.
September 2007: Die Eltern gelten zu diesem Zeitpunkt als Verdächtige. Medien berichten, die Polizei gehe von einem Unglücksfall aus – die Eltern hätten die Leiche verschwinden lassen. Dabei spielen auch Blutspuren eine Rolle, die in einem Mietwagen der Eltern gefunden werden.
Juli 2008: Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ohne Ergebnis ein. Für ein Verbrechen gebe es keine Beweise.
Januar 2009: Ein Team ehemaliger Fahnder von Scotland Yard hat sich nach britischen Medienberichten im Auftrag der Eltern auf die Suche nach Madeleine gemacht. Ein Geschäftsmann finanziere die Aktion.
Mai 2009: Die Eltern flehen mögliche Entführer erneut an, ihre Tochter freizulassen. Sie nutzen dazu ein Gespräch mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey, das Millionen Zuschauer sehen.
März 2011: Madeleines Eltern protestieren vergeblich gegen den Verkauf eines Buches, das der portugiesische Ex-Chefermittler über den Fall geschrieben hat. Er vertritt die These, das Kind sei bereits im Hotel der Familie gestorben und nicht entführt worden.
Mai 2011: Die Mutter, Kate McCann, veröffentlicht ein Buch mit ihrer Version der Geschichte. Die Ermittlungsakten würden erneut überprüft, kündigt der damalige britische Premierminister David Cameron an.
April 2012: Laut britischer Polizei ist Maddie möglicherweise noch am Leben. Es gebe Anhaltspunkte für Ermittlungslücken.
Oktober 2013: Die portugiesischen Behörden nehmen die Ermittlungen wieder auf, da es neue Indizien gebe.
Juni 2014: Eine neue Suche nach Spuren des verschwundenen Mädchens in der Nähe der portugiesischen Ferienanlage bringt keine Hinweise.
April 2017: Die britische Polizei hat die Hoffnung auf eine Lösung des Falls nicht aufgegeben. Vier Beamte seien weiter damit befasst, teilt Scotland Yard mit.
März 2018: Das britische Innenministerium bewilligt weiteres Geld für die Ermittlungen.
3. Juni 2020: Der Fall Maddie ist – wie schon früher – Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Ein Deutscher stehe unter Mordverdacht, teilt das Bundeskriminalamt mit.