London – Die britische Polizei hat etwa 400 neue Hinweise im Mordfall Maddie erhalten. Sie seien telefonisch oder per E-Mail eingegangen, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag in London mit. Der 43-jähriger Christan B. soll am 3. Mai 2007 die kleine Madeleine McCann aus einer Ferienanlage in Portugal entführt haben. Die Ermittler in Deutschland sind überzeugt, dass das Kind tot ist. Die britische Polizei geht hingegen auch nach 13 Jahren weiter von einem Vermisstenfall aus.
Der Verdächtige sitzt zurzeit in einem Gefängnis in Kiel. Er ist mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft. Der heute 43-Jährige wuchs in einem Heim bei Würzburg auf, kam kurz zu Pflegeeltern und dann in ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche. 1994 wurde er wegen schweren sexuellen Missbrauchs an Kindern zu zwei Jahren Haft verurteilt. Christan B. floh nach Portugal. Jahrelang lebte er im Süden an der Algarve, auch in der Nähe des Tatorts im Ferienort Praia da Luz.
Eine britische Zeugin will den Verdächtigen nach einem Bericht der „Sun“ wiedererkannt haben. Er soll sich damals in der Nähe des Appartements der Familie McCann merkwürdig verhalten haben. Die Zeitung nennt die Frau eine „glaubwürdige Zeugin“, die den Mann schon wenige Stunden nach dem Verschwinden des kleinen Mädchens in der Ferienanlage in Portugal beschrieben haben soll. Als ihr nun ein Bild von dem Verdächtigen gezeigt wurde, sagte die Zeugin der „Sun“ zufolge: „Das ist der Mann, den ich gesehen habe.“ Zudem war sein Handy in der dortigen Funkzelle eingeloggt. Der zuständige Staatsanwalt Christian Wolters sagte gegenüber der BamS: „Es ist ein indiziengestützter Tatverdacht. Wir haben den Verdächtigen dazu noch nicht vernommen.“ Er geht davon aus, dass es noch mehr Opfer gibt.