Neue Erkenntnisse im Fall Maddie nähren die Hoffnung auf eine späte Klärung – sie führen aber auch zu Berichten, denen die Eltern des Mädchens entschieden widersprechen. Am Dienstag dementierten sie britische Medienberichte, wonach ihnen in einem Schreiben deutscher Ermittler der Tod ihrer Tochter als bewiesen dargestellt wurde. Dies sei falsch, teilten Kate und Gerry McCann mit. „Wie viele andere unbewiesene Berichte in den Medien, hat das bei Freunden und Familie unnötige Besorgnis verursacht und unser Leben ein weiteres Mal durcheinandergebracht.“ Unterdessen will Christian B. (43), der Hauptverdächtige im Fall Maddie, vorzeitig aus dem Gefängnis. Er soll einen Antrag gestellt haben, den Rest einer Freiheitsstrafe für eine andere Tat zur Bewährung auszusetzen. Christian B. ist mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft und sitzt in Kiel eine Strafe ab, die 2011 das Amtsgericht Niebüll gegen ihn verhängte – wegen Drogenhandels.
Einer der berüchtigtsten Kriminellen aus Rom ist wieder frei. Der frühere Rechtsterrorist Massimo Carminati – genannt der „Einäugige“ – wurde am Dienstag nach rund fünfeinhalb Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Grund sei das Ablaufen der Untersuchungshaftzeiten, heißt es. Ihm wird vorgeworfen, der Kopf einer mafiösen Bande gewesen zu sein, die Politik und Geschäftswelt in Italiens Hauptstadt jahrelang unterwandert und korrumpiert hatte.
Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich am Dienstag erstmals seit seiner Covid-19-Erkrankung wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Gemeinsam mit seiner Frau Herzogin Camilla besuchte er ein Krankenhaus in Cheltenham. Die beiden bedankten sich dort bei Mitarbeitern für deren Einsatz in der Coronavirus-Pandemie – allerdings mit gebührendem Abstand von zwei Metern. Der 71 Jahre alte Thronfolger war selbst zeitweise an Covid-19 erkrankt, hatte aber nur milde Symptome. Er hatte sich deshalb im März eine Woche lang auf seinem Landsitz in Schottland in Selbstisolation begeben. Herzogin Camilla, 72, wurde damals negativ getestet, musste aber ebenfalls sieben Tage in Isolation. Beide blieben während des Lockdowns in Schottland. Sie meldeten sich von dort immer wieder per Videobotschaft zu Wort. Morgen wollen sie in London Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron empfangen.