Zum Antrag des im Fall Maddie verdächtigen Christian B. auf vorzeitige Haftentlassung soll sich der Bundesgerichtshof äußern. Zwischen den Gerichten in Kiel und Braunschweig bestünden unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Kammer für die Entscheidung örtlich zuständig sei, teilte das Landgericht Braunschweig mit. Der in Kiel Inhaftierte 43-Jährige steht im Verdacht, 2007 die dreijährige Madeleine McCann aus einer Ferienanlage in Portugal entführt zu haben. Er sitzt gerade eine Strafe wegen Drogenhandels ab. Die Haft soll 2021 enden, zwei Drittel dieser Strafe sind verbüßt.
Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Berliner Mediziners Fritz von Weizsäcker hat eine Ex-Nachbarin den Angeklagten als Einzelgänger und Neurotiker mit Händewasch-Zwang beschrieben. Er sei entweder laut und aggressiv oder in sich gekehrt gewesen. Sie habe auch einen Faustschlag ins Gesicht abbekommen, sagte die 54-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht in der Hauptstadt. Der jüngste Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker wurde am 19. November 2019 durch einen Stich in den Hals in der Schlossparkklinik Berlin getötet. Die Tat hatte bundesweit Entsetzen hervorgerufen. Dem Angeklagten (57) werden Mord an dem Professor (59) sowie versuchter Mord an einem Polizisten zur Last gelegt.
Der mit einer Million Euro dotierte Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft geht an den ungarischen Mediziner Botond Roska (50). Geehrt wird er für seine Erforschung des Sehens und der Netzhaut sowie einer möglichen Gentherapie zur Linderung oder Heilung von Blindheit, wie die Körber-Stiftung am Dienstag in Hamburg mitteilte. Es sei Roska gelungen, einen Zelltyp im Auge so umzuprogrammieren, dass dieser die Funktion defekter Lichtrezeptoren übernehmen könne. Das Verfahren werde bereits an Blinden erprobt. Die Auszeichnung soll am 7. September im Hamburger Rathaus überreicht werden.