Scharnstein – Mit seinen wilden Eskapaden – wie einst der Biesl-Skandal bei der Expo 2000 in Hannover, oder die Regenschirm-Attacke auf Journalisten, die ihm 1998 den Beinamen „Prügel-Prinz bescherte“ – geriet Ernst August von Hannover schon des Öfteren in die Schlagzeilen. Zuletzt lieferte sich der Welfenprinz einen erbitterten Erbstreit mit seinem ältesten Sohn Ernst August jr. – jetzt schlägt er ein neues Kapitel in seiner Skandalchronik auf: Der 66-Jährige hat sich offenbar mit der österreichischen Polizei im beschaulichen Grünau im Almtal angelegt.
In der Nacht auf Mittwoch sollen sich im Jagdhaus des Prinzen in Oberösterreich unglaubliche Szenen abgespielt haben. Laut „Kronen-Zeitung“ gipfelte ein Polizeieinsatz darin, dass Ernst August kurzzeitig in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Mittlerweile ist der Skandalprinz wieder in seinem Urlaubsdomizil. Dort schilderte er der „Krone“ seine Version der Skandalnacht.
„Ich hatte eine Unterzuckerung, wählte deswegen den Notruf. Ich sagte, dass sie sich beeilen sollen, weil es mir schlecht geht“, wird der Noch-Ehemann der Monegassen-Prinzessin Caroline (63) im Blatt zitiert. Weshalb die Polizei mitgekommen sei, wisse er nicht. Dann seien die Beamten ohne Grund auf ihn losgegangen. Einer habe ihn angeblich geschlagen. „Ich hab wahrscheinlich zurückgeboxt. Ich war so erstaunt. So ein unverschämter Lümmel“, erzählt Ernst August in der „Kronen-Zeitung“.
Die Ordnungshüter schilderten die Sachlage laut „Krone“ freilich etwas anders: Um 1.06 Uhr sei die Polizei Scharnstein von der Leitzentrale angefunkt worden. Die Beamten sollten zum Jagdhaus von Ernst August von Hannover fahren. Der 66-Jährige habe zuvor einen Notruf abgesetzt. Er liege im Graben und werde ermordet. Es gehe ihm schlecht. Vor Ort hätten die Beamten einen Mann und eine Frau angetroffen, wie die „Krone“ weiter berichtete. Vom Prinzen jedoch habe zunächst jede Spur gefehlt. Schließlich habe die Polizei ihn im Jagdhaus gefunden. Auf das Paar, das die Beamten offenbar dorthin begleitete, habe Ernst August äußerst allergisch reagiert.
Im Einsatzprotokoll hieß es weiter, der Prinz sei immer aggressiver geworden, habe einen der Beamten unter anderem am Kopf gepackt. Der Polizist habe ihm daraufhin einen Abwehrstoß verpasst. Es kam zum Gerangel. Ernst August ist laut „Krone“ fixiert und schließlich auf Anordnung eines Arztes vorübergehend in die Psychiatrie des Klinikums Vöcklabruck eingeliefert worden.
„Fünf Stunden haben sie mich nicht rausgelassen“, empörte sich der Urenkel des letzten deutschen Kaisers nach der Entlassung im Interview mit der „Kronen-Zeitung“. „Sie wollten mich in ein Zimmer bringen und mich niederspritzen. Ich stand die ganze Nacht. Ich hab ihnen gesagt, das tun sie mit mir nicht, ich bin ein ganz normaler Mensch. Ich hab so lange geschrien, bis ich raus durfte.“
Jetzt droht der Welfenprinz mit Klagen gegen die Klinik und die Polizei, die ihm laut Bericht angeblich den Waffenschein abnehmen will. „Ich bin unschuldig, war nie handgreiflich“, behauptet Ernst August von Hannover. Zum Vorgehen der Einsatzkräfte zitiert ihn das Blatt übrigens mit seiner ganz eigenen Theorie: „Ich glaube, die waren besoffen, die machten zumindest den Eindruck.“ mm