Kirchenhelfer gesteht Brandstiftung

von Redaktion

Nantes – Der verheerende Brand der Kathedrale in Nantes hat einen kriminellen Hintergrund: Ein Kirchenhelfer gestand, drei Feuer in dem spätgotischen Gotteshaus gelegt zu haben. Das sagte der Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennès.

Die Justiz nahm den 39-Jährigen laut Medien in Untersuchungshaft. Sein Motiv blieb zunächst unklar. Der Mann war bereits unmittelbar nach dem Brand in Polizeigewahrsam genommen und dann wieder freigelassen worden.

Teile der Kirche waren am Samstag vor einer Woche in Flammen aufgegangen, der Brand zerstörte unter anderem die Hauptorgel und beschädigte Fenster. Ermittler hatten bereits mitgeteilt, dass es drei Brandherde gab.

Der laut Nachrichtenagentur AFP aus dem ostafrikanischen Land Ruanda stammende Verdächtige war ein freiwilliger Helfer, der in der Diözese arbeitete. Er war für die Schließung der Kathedrale am Vorabend des Feuers zuständig. Vor einem Ermittlungsrichter gestand der Mann, dessen Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich nicht verlängert worden war, Feuer an der großen und kleinen Orgel sowie an einer Schalttafel gelegt zu haben.

Der Anwalt des Verdächtigen, Quentin Chabert, bestätigte laut „Presse Océan“, sein Mandant habe mit der Justiz zusammengearbeitet. Er bereue die Tat bitterlich – es sei eine Befreiung für ihn gewesen, darüber zu sprechen. Dem Verdächtigen drohen eine Haftstrafe von zehn Jahren und eine Geldbuße von bis zu 150 000 Euro.

Der Brand hatte in Frankreich Erinnerungen an das Inferno in der Pariser Kathedrale Notre-Dame vom April vergangenen Jahres geweckt. Die Katastrophe in der Hauptstadt beruhte wohl auf einem Fehler im elektrischen System oder einer nicht richtig ausgedrückten Zigarette.

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