Berlin – Der Prozess gegen den Autoraser Djordje S., der wegen versuchten Mordes an einer Mutter und ihrem Kind zu 13 Jahren Haft verurteilt worden ist, wird ab heute nach fast zwei Jahren neu aufgerollt. Denn der Bundesgerichtshof hob das Urteil komplett auf und verwies es an das Berliner Landgericht zurück. S. soll im September 2017 auf der Flucht vor der Polizei, die ihn kontrollieren wollte, betrunken durch Berlin-Kreuzberg gerast sein. Dabei soll er im morgendlichen Berufsverkehr die Mutter und ihr Kind erfasst haben, die über die Motorhaube etwa zehn bis 15 Meter durch die Luft geschleudert worden sein sollen. Die Karlsruher Richter befanden, die Feststellungen zum Unfallgeschehen seien „in wesentlichen Punkten lückenhaft“. Beispielsweise seien „die für die Annahme vorsätzlichen Handelns wesentlichen Sichtverhältnisse“ für den Angeklagten an der Unfallstelle nicht nachvollziehbar festgestellt. Auch seien die Urteilsgründe widersprüchlich in der Frage, ob S. Passanten auf der Straße wahrgenommen habe.