Münster – Angesichts der Corona-Krise fordern immer mehr Forscher ein globales Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich. Eine frühzeitige Entdeckung könnte ähnliche Pandemien verhindern, sagte Stephan Ludwig vom Institut für Molekulare Virologie an der Uni Münster. Ludwig verweist auf den Fund von 15 Infizierten 1997 in Hongkong. Damals sei das Vogelgrippe-Virus H5N1 aufgetreten und sofort seien drei Millionen Hühner geschlachtet worden, um die Verbreitung zu stoppen. Zwar sei das Virus später erneut aufgetreten, aber die erste Aktion sei richtig gewesen. Ein Verbot von Lebendtiermärkten hält er für wenig realistisch. „Tiere werden lebend verkauft, weil man zu wenig Konservierungsmöglichkeiten hat“, sagte Ludwig. Gefriertruhen könnten eine Lösung sein.